In seiner Gemeinde ist er längst Persona non grata, jetzt hat es sich Emir Tahirovic aus St. Margrethen auch mit den Behörden verspielt. Weil der strenggläubige Bosnier seine 14-jährige Tochter nicht in den Schwimmunterricht schicken wollte, hat er eine viermonatige, unbedingte Haftstrafe auferlegt bekommen, wie SRF heute schreibt.
Sein Anwalt hat zwar Berufung gegen das Urteil eingelegt; er behauptet, man hätte nie nach einer Lösung mit seinem Mandanten gesucht und ihn gleich in die Ecke von Salafisten gestellt. Seine Aussichten auf Erfolg sind allerdings gering.
Die Behörden scheinen definitiv genug von den Extrawürsten zu haben, die der Mann mit dem markanten Bart ständig für sich einfordert.
Nationale Berühmtheit erlangte Tahirovic, als er seine Tochter nur noch mit Kopftuch in den Unterricht liess. Die Schulleitung wehrte sich zwar dagegen, doch Tahirovic ging bis vor Bundesgericht, um sein fundamentalistisches Diktat durchzusetzen – und bekam Recht.
Wenig später verweigerte der Bosnier seiner Tochter die Teilnahme am Skilager. Aus Sicht eines strenggläubigen Moslems dürften Kinder nicht ohne die Eltern übernachten, so seine damalige Begründung.
Und nun legte sich Tahirovic also schon wieder mit der Schulleitung an: Seine Tochter dürfe nicht in den Schwimmunterricht, weil man selbst unter einem Ganzkörper-Badeanzug ihre weiblichen Formen sehen könne, sagte er.
Vom Angebot der Schule, die 14-Jährige mit einem Taucheranzug ins Schwimmen zu schicken, wollte der radikale Vater nichts wissen. Das widerspreche seinem Glauben. Für diese Sturheit und die mangelnde Bereitschaft, sich an die Schweizer Gesetze zu halten, muss Tahirovic nun büssen.