Vor den Augen der Polizei
Tierquäler muss Pferd erschiessen - damit es nicht länger leidet!

Das Veterinäramt hat Anzeige gegen den Tierquäler erstattet. Dieser fühlt sich jedoch unschuldig. Alles sei eine reine Schikane von den Behörden.
Publiziert: 27.10.2014 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 01:21 Uhr
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Der Pferdezüchter und Landwirt Ulrich Kesselring.
Foto: Tele Top
Von Marlene Kovacs

Und schon wieder kassiert Ulrich Kesselring (46) aus Hefenhofen TG eine Anzeige wegen Tierquälerei. Das Veterinäramt Thurgau hat gegen den Landwirt eine Strafanzeige wegen Tierquälerei eingereicht. Das bestätigte Kantonstierarzt Paul Witzig.

Kesselring erlangte traurige Berühmtheit als «brutalster Tierhalter der Schweiz». 2007 hatte er ein junges Pferd beim Beschlagen zu Tode gequält. Er zog den Fall bis vors Bundesgericht. Dieses sprach ihn schuldig. 2010 stand Kesselring erneut vor Gericht. Er soll den Kantonstierarzt mit einer Spielzeugpistole bedroht und wieder Tiere nicht artgerecht behandelt haben (BLICK berichtete).

Beim aktuellen Fall geht es um eine schwer verletzte Stute. Am 16. Oktober hat Pferdezüchter Kesselring das Tier in Anwesenheit der Polizei auf seinem Hof erschossen. «Je ein vom Veterinäramt und vom Hofinhaber beauftragter Tierarzt waren übereinstimmend zur Ansicht gelangt, dass das verletzte Tier nicht geheilt werden kann und deshalb getötet werden muss», sagt Andy Theler, Informationschef der Kantonspolizei Thurgau. «Die Polizei war anwesend, um zu überprüfen, ob diese einvernehmliche Massnahme zeit- und damit auch tiergerecht umgesetzt worden ist.»

Ulrich Kesselring bestreitet, das Tier gequält zu haben. «Die Stute kam am 9. Oktober von der Alp. Da hatte sie eine Verletzung am Bein», sagt der Bauer. «Mein Tierarzt sagte mir, dass man sie behandeln müsste. Das machten wir auch.» Als er für ein paar Tage ins Wallis musste, habe er das Tier zu einer Bekannten gebracht. «Sie rief mich plötzlich an und sagte, das Veterinäramt wolle meine Stute einschläfern», sagt Kesselring. «Deshalb habe ich sie wieder zu mir genommen und holte noch einmal meinen Tierarzt. Der hat schliesslich gesagt, dass ich sie besser erschiessen sollte. Dann hätte ich wieder Ruhe.»

Darauf habe sich die Polizei gemeldet. «Ich habe sie für den nächsten Tag bestellt und die Stute vor ihren Augen erschossen», erzählt Kesselring.

Für den Landwirt ist die Angelegenheit eine Zumutung. «Ich verstehe nicht, warum immer bei meinen Tieren so ein Stress gemacht wird. Meinen Pferden geht es gut», behauptet er. «Auch diese Stute hätte die Verletzung wahrscheinlich überstanden. Das ist eine reine Schikane von den Behörden und irgendwelchen Menschen, die etwas gegen mich haben.»

Für den Kantonstierarzt ist der Fall noch nicht erledigt. «Das Veterinäramt hat Anzeige wegen Tierquälerei erstattet», sagt Paul Witzig. Wird Kesselring nun gestoppt?

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