Freitag, kurz vor 2 Uhr: Maskierte sprengen den Bankomaten der Landi-Filiale in Neftenbach ZH auf. Die Explosion ist heftig. Schaufenster zerbersten, ein Deckenteil stürzt ein. Die Täter schnappen sich das Geld. Wie viel ist noch unklar. Der Schaden, den sie hinterlassen, wird auf über 100'000 Franken geschätzt.
Offenbar das Werk von Profi-Knackern. Denn: Es ist nicht der erste Bankomaten-Überfall, der innert weniger Tage verübt wird.
Die Einbruchs-Serie beginnt in Ramsen SH um kurz vor 2 Uhr. Am 9. Dezember machen sich Unbekannte an einem Bankomaten zu schaffen. Da allerdings noch ohne Bomben-Hilfe, sondern «mit massiver Werkzeuggewalt», wie die Schaffhauser Polizei schreibt. Die Beute: ein grösserer Geldbetrag. Der Schaden: mehrere 10'000 Franken.
Grosser Mann, kleine Frau gesehen
Nur drei Tage später der nächste Coup. Dieses Mal allerdings in Sevelen SG. Die Täter schlagen wieder in der Nacht zu. Um kurz nach 1.30 Uhr sprengen die Panzerknacker den Bankomaten der Raiffeisen-Bank an der Bahnhofstrasse in die Luft. Erneut flüchten die Unbekannten mit der Beute. Der Schaden: rund 100'000 Franken.
Laut Kantonspolizei St.Gallen soll es sich bei der Täterschaft um einen Mann und eine Frau handeln. Er etwa 180 bis 190 Zentimeter gross und athletisch, sie zwischen 160 und 170 Zentimeter und fester Statur.
«Stehen mit den anderen Polizeistationen im Kontakt»
Vier Tage vergehen, dann wird wieder ein Bankomat hochgejagt. Nun in Schwarzenbach SG. Die Unbekannten schlagen wieder in der Nacht zu. Nach der Detonation schnappen sich die Täter das Geld. Anwohner beobachten, wie zwei schwarz gekleidete Männer zu Fuss das Weite suchen. Der Schaden: mehrere 100'000 Franken.
Ob ein Zusammenhang zwischen den einzelnen Fällen besteht, wird abgeklärt. «Ob eine Serie vorliegt, ist noch unklar. Die Spuren sind noch nicht alle ausgewertet. Aber wir stehen mit den anderen Polizeistationen im Kontakt», sagt Florian Schneider von Kantonspolizei St. Gallen zu BLICK.
Bombe basteln, Bankomaten sprengen, Geld schnappen! Die Masche ist nicht neu. Eine Profi-Bande schlug bereits im Tessin zu. Sechs Mal! (BLICK berichtete) Immer konnte die Bankomaten-Bande fliehen. Das Geld ist weg. Der Sachschaden geht in die Zigtausende. (jmh)