In der Stadt einen freien Parkplatz suchen: zeitaufwendig, nervenaufreibend, mühsam. Sowohl für die Autofahrer als auch für die Anwohner. Den St. Gallern soll es in Zukunft nun besser gehen.
Am Samstag startete das Pilotprojekt der Stadtpolizei mit dem Namen «Smart Parking». Hierbei stehen in der David- und in der Pestalozzistrasse nahe des Bahnhofs während eines Jahres Parksensoren. Diese können mit einer App verbunden werden. Das Geniale: Stundenlanges Herumzirkeln mit dem Auto wird unnötig und die Suche nach einem freien Parkplatz massiv erleichtert.
CO2-Ausstoss vermindern, Stau verhindern
Wie FM1 today berichtet, wurden an den beiden Strassen 96 Sensoren auf 48 Parkplätzen aufgestellt. Via Funk werden die Daten mit den Angaben zu freien Parkplätzen an die Stadtpolizei übermittelt. Die von ihr aufbereiteten Daten werden anschliessend über Navigationssysteme, Apps und Karten verbreitet. «Ziel ist, mit diesen Parksensoren den Suchverkehr einzuschränken, den CO2-Ausstoss zu drosseln und Staus zu vermindern», sagt Roman Kohler, Mediensprecher der Stadtpolizei St. Gallen.
Am Projekt nehmen vier Firmen teil, die vier verschiedene Arten von Sensoren zur Verfügung stellen. Nach der einjährigen Projektphase wird dann entschieden, ob Magnet-, Ultraschall-, Infrarot- und Lichtdetektoren oder Sensorstreifen am effektivsten für die Umsetzung sind. «Es ist eine mechanische Herausforderung. Das Gerät muss genau erkennen, ob ein Parkplatz besetzt ist oder ob nicht beispielsweise eine Katze darüberspaziert», sagt Kohler zu FM1 today.
Auch in anderen Städten gibt es Pilotversuche
In Luzern gibt es bereits Versuche mit «intelligenten» Parkplätzen – bisher allerdings nur auf einem privaten Areal, schreibt die «Luzerner Zeitung». An der Industriestrasse wurden vergangenen Oktober 19 Parkplätze mit Sensoren ausgestattet. Die Gespräche, dass solche Parksensoren auch auf öffentlichen Parkplätzen im Hirschmattquartier zum Einsatz kommen sollen, laufen.
In Genf wurden in mehreren Quartieren gesamthaft 650 Sensoren installiert. Im Sommer soll hier eine erste Auswertung zeigen, was die Parksensoren effektiv bringen.
In Zürich ist ein «Smart Parking»-System noch nicht geplant. Aber: «Es geht prinzipiell darum, den Parksuchverkehr zu reduzieren. Diese Idee ist aus technischer und operativer Sicht sehr interessant», sagt Heiko Ciceri, Sprecher der Dienstabteilung Verkehr der Stadt Zürich zu BLICK. Ganz eliminieren könne man diesen Verkehr nie. «Wir werden das Pilotprojekt in St. Gallen aber sicher mit Interesse verfolgen und die Auswertungen abwarten.»
In Bern und Basel gibt es keine solchen Pläne für Parking-Systeme bei öffentlichen Parkplätzen, heisst es bei den offiziellen Stellen. (stj)