Verheirateter Fabian T. (32) wollte Arbeitskollegin (25) häuten
Ehefrau schmeisst ihren Stalker-Gatten raus!

Mit verstörendem Eifer machte Fabian T. einer Arbeitskollegin das Leben zur Hölle. Als sie ihn zurückwies, droht er damit, sein Opfer zu häuten. Jetzt hat der Ostschweizer nicht nur mit der Justiz sondern auch zuhause Ärger.
Publiziert: 30.10.2019 um 19:12 Uhr
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Rauswurf nach Stalking-Strafbefehl: Fabian T. muss um seine Ehe zittern, nachdem er eine Arbeitskollegin auf schockierende Weise belästigt hat.
Foto: zVg
Marco Latzer

Sie sollte ihn bloss während einiger Tage einarbeiten. Trotzdem verliebt sich Fabian T.* (32) diesen Sommer unsterblich in seine vermeintliche Traumfrau, die Aussendienstmitarbeiterin Jennifer F.* (25, BLICK berichtete).

Dass er selbst verheiratet und Vater mehrerer Kinder ist, hindert den Ostschweizer nicht daran. Ganz im Gegenteil: Er belästigt sein Objekt der Begierde zunächst mit wirren Liebesbekundungen und Sturmklingeln am Wohnort.

Danach steigert sich Fabian T. über Telefonterror (118 Anrufe innert einer halben Stunde) bis hin zu Todesdrohungen. Dass seine Angebetete sich ihrerseits in einer Beziehung mit einer Frau befindet, kann er nicht akzeptieren.

Schwiegervater bestätigt Rauswurf

Wohl aus diesem Grund kündigt T. laut einem noch nicht rechtskräftigen Strafbefehl des Untersuchungsamtes Altstätten an, sich einer Geschlechtsumwandlung unterziehen zu wollen.

Er wolle Jennifer F. das Gesicht abziehen, damit er dieses immer sehen könne, wenn er in den Spiegel schaue. Wenn er sie nicht haben könne, solle sie niemand haben.

Bloss: Nachdem sich das Opfer an die Polizei gewendet hat, geht es dem Stalker nun selbst an den Kragen. Seine Gattin Fiona T.* (27) hat ihn unterdessen offenbar aus dem gemeinsamen Daheim in Necktertal SG geworfen.

«Er lebt vorerst nicht mehr mit meiner Tochter zusammen», sagt deren Vater zu BLICK. Weiter will er sich nicht zu dessen Taten äussern. Der Schwiegervater verrät aber: «Er kommt aus schwierigen Verhältnissen und hatte in der Vergangenheit psychische Probleme.»

Waffen trotz psychischer Probleme?

Diese Einschätzung passt ins Bild. So verwendete Fabian T. diesen Sommer ein Foto von sich mit blutüberströmten Gesicht als Profilbild. Umso befremdender mutet es an, dass der Stalker bis zu einer Hausdurchsuchung am 22. August über ein kleines Waffenarsenal verfügt.

Die Ermittler nehmen ein Samurai- sowie ein weiteres Schwert, ein Armee-Sturmgewehr samt Verschluss, eine 8mm-Kleinkaliberpistole sowie zwei Softair-Waffen samt Munition mit, die Fabian T. bis dahin legal besessen hatte.

«Ich hatte diese Waffen zum Spass», rechtfertigt sich der Betroffene gegenüber BLICK. Die Hausdurchsuchung habe er zudem zum Anlass genommen, um seiner Frau reinen Wein einzuschenken. «Ich habe ihr völlig offen die ganze Wahrheit erzählt.»

So redet sich Fabian T. raus

Eine gute Kollegin von Fiona T. vermutet dagegen, dass der Stalker seiner Gattin einfach «seine Version» aufgetischt hat. Denn Fabian T. gibt zwar an, den Strafbefehl wegen Missbrauchs einer Fernmeldeanlage, Drohung und versuchter Nötigung akzeptieren zu wollen, bestreitet aber den wesentlichen Teil der Vorwürfe.

Nur weil ihm die finanziellen Mittel fehlen, werde er den Schuldspruch von 100 Tagessätzen à 80 Franken auf Bewährung und die Busse von 500 Franken voraussichtlich nicht anfechten.

T. steht zwar dazu, sich in Jennifer F. verknallt zu haben. «Aber nie habe ich gedroht, ihr das Gesicht abzuziehen oder sie zu ermorden. Das hat sie erfunden, weil sie auf Horrorfilme steht!» Er selbst, Fabian T., sei zwar «etwas verrückt», sein Opfer Jennifer F. dagegen «definitiv krank». Ohnehin sei er die ganze Zeit «sturzbetrunken» gewesen.

«Hoffentlich gibt sie diesem Verrückten den Laufpass!»

Zu den wenig Ausreden kommt der Umstand, dass die rund siebenjährige Ehe von Fabian und Fiona T. offenbar schon länger unter keinem guten Stern mehr stand. «Sie blieb vor allem bei ihm, weil sie wollte, dass ihre Kinder in einer Familie aufwachsen können», berichtet die Kollegin der gehörnten Gattin.

Fabian T. selbst beschreibt die Beziehungskrise auch in den Textnachrichten an sein Stalking-Opfer. Fiona hasse sich dafür, ihn zu lieben, und halte ihn für einen «Höllenhund», jammert er. Jetzt hofft die Kollegin auf ein Aufwachen von Fiona: «Hoffentlich gibt sie diesem Verrückten endlich den Laufpass!»

Fiona T. war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Für Fabian T. gilt weiterhin die Unschuldsvermutung.

*Namen geändert

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