Seit 2015 weiss Elefantenbulle Thisiam nichts mit seinem Rüssel anzufangen. Elefanten-Nachwuchs im Kinderzoo Rapperswil? Fehlanzeige. Deshalb soll ein neuer Bulle her, der die Elefantendamen Sandry (18) und Kalaya (4) endlich begatten soll.
Das Problem: Wie die «Zürichsee»-Zeitung berichtet, steht man zwar im Austausch mit dem Europäischen Zuchtprogramm, ist aber nicht Mitglied.
Der dafür zuständige Europäische Zooverband (Eaza) steht dem Programm-Beitritt im Weg. Dies, weil der Kinderzoo unter dem Dach des Zirkus Knie steht. Für den Verband ist klar: Eine Mitgliedschaft für einen Zoo, die über die gemeinsame Firma mit einem Zirkus zusammenarbeitet, ist ausgeschlossen.
«Tierwohl müsste im Vordergrund stehen»
So wurde schon vor drei Jahren, als die Elefanten aus dem Zirkus-Programm genommen wurden, ein Beitrittsgesuch abgelehnt.
Für Franco Knie unverständlich: «Die Eaza ist ein sehr politischer Verband. Aus meiner Sicht müsste das Tierwohl im Vordergrund stehen», sagt der 63-Jährige der Zeitung. Hinzu kommt, dass die Experten der Eaza den Kinderzoo in Rapperswil besuchten und die Anlagen und die Tierhaltung positiv beurteilten. «Unsere Elefantenanlage galt gar als Weltklasse.»
Die Struktur seines Unternehmens zu ändern, «nur um ein vollwertiges Mitglied im Zuchtprogramm zu werden», kommt für Knie nicht in Frage. Und so bleibt abzuwarten, wann sich die Besucher des Kinderzoos wieder an einem süssen Baby-Elefanten erfreuen dürfen. (aho)