Zaim K. (†35) war ein bekannter Garagist aus Schaffhausen. Flori K. (†12) war sein Sohn und Bleon K. (†18) der Sohn seines Bruders, also sein Neffe. Alle drei Schaffhauser verunfallten am Freitagmorgen auf der deutschen Bundesstrasse B31 in Meersburg tödlich. Sie sassen in jenem Audi, der kurz vor der Schweizer Grenze ins Schleudern geraten und frontal in einen Lastwagen gekracht war.
In der Stadt am Rheinfall hat sich die traurige Nachricht vom Tod der drei Kosovaren schnell herumgesprochen. «Es weiss schon jeder, wer verstorben ist», sagt Zaims Schwester und Tante der beiden verstorbenen Kinder, zu BLICK. Deshalb dürfen auch die Namen publiziert und die Bilder gezeigt werden.
Verwandte trauern gemeinsam
Die Familie hat sich in einem Reihenhaus in Schaffhausen versammelt, trauert gemeinsam im grossen Kreis. Immer wieder stossen neue Verwandte hinzu. «So machen wir das bei uns», sagt die Tante.
Richtig über das Unglück sprechen kann sie noch nicht. «Uns fehlt die Kraft», so die Tante. «Der Schock sitzt so tief. Es ist ein schreckliches Ereignis für die ganze Familie. Wir können es fast nicht verkraften.»
Ehefrau und Tochter ausser Lebensgefahr
Familie K. war auf der Heimreise aus den Herbstferien im Kosovo. Am Steuer des Audis sass Zaims Ehefrau (35) und auf dem Rücksitz ihre Tochter (11). Beide überlebten, allerdings so schwer verletzt, dass sie zunächst in Lebensgefahr schwebten. Mittlerweile sind sie jedoch über dem Berg und aus dem Koma erwacht.
«Ich bin die Einzige, die derzeit mit meiner Schwägerin sprechen kann», sagt die Tante zu BLICK. «Sie will sonst niemanden hören oder sehen.» Die Nachricht vom Tod ihrer Liebsten habe die Lenkerin traumatisiert. Genauso gehe es der 11-jährigen Tochter. «Ihr wurde alles erzählt, doch sie will es noch nicht annehmen.»
Familie erholte sich erst von Schickssalsschlag
Nachbarn beschreiben die Familie gegenüber «20 Minuten» als «sehr anständig und beliebt». Vor einem Jahr sei Zaim mit seinem Motorrad in den französischen Alpen schwer verunfallt, überlebte nur knapp. Sechs Monate lang kämpfte er sich via Reha zurück ins Leben. Er habe noch Mühe mit den Händen gehabt, wird ein Nachbar zitiert. «Das ist vermutlich auch der Grund, wieso die Mutter gefahren ist.».
Bleon wird von einem Freund als «anständig und ruhig» beschrieben. Gemeinsam hätten sie Fussball gespielt, er hätte nächsten Sommer seine KV-Lehre abgeschlossen. «Und er war gerade dabei, seine Autoprüfung zu machen. Er machte die Theorieprüfung am Tag seines Geburtstages, so sehr hatte er sich aufs Autofahren gefreut. Das Ganze ist sehr tragisch und unfair», wird der Freund zitiert.