«Sarah Bösch – das Original» mit dieser ganz auf ihre Person ausgerichteten Liste will Sarah Bösch (33) im Herbst in den Nationalrat einziehen, wie das «St. Galler Tagblatt» heute berichtet. Ganz auf Bösch ausgerichtet? Tatsächlich. Auf der Liste gibts nur das Original. Sarah Bösch ist doppelt aufgeführt, sonst ist die Liste leer.
Als alleinerziehende Mutter, der auch schon «unberechtigt» gekündigt wurde, habe sie «einen Rucksack voll Lebenserfahrung», antwortet Bösch auf die Frage nach ihrer Qualifikation für die Bundespolitik. Und der Werbespot geht gleich weiter: «Unabhängig, authentisch, volksnah», sei sie, sagt die parteilose Wiler Stadtparlamentarierin.
Einen grosses Stück Lebenserfahrung hat sich Bier-Bösch sicher erarbeiten müssen, als sie wegen einer Blaufahrt im Auto am Pranger der Öffentlichkeit stand. Ihre Schimpftirade auf Facebook nach der Polizeikontrolle machte Schlagzeilen:
Wegen 0,++ Promille muss ich ins Spital Blut abnehmen. Ich fühle mich munter, frisch, spüre null Promille! Ballerina-Übungen, Einbein-Übungen, alles super! Werde von SG-Polizisten begleitet wie ein Sträfling. Unglaublich. Bin geschockt! Krasse Bürokratie.»
Die «krasse Bürokratie» hat dafür gesorgt, dass Bösch jetzt monatelang zu Fuss unterwegs ist. Ihre Vorliebe für Facebook hat sie sich aber bewahrt: In ihrem Wahlkampf will Bösch mangels Geld vor allem auf den Sozialen Medien führen. Die 200 Unterschriften, welche die Politikerin für ihre Kandidatur braucht, hat sie zusammen. Sie sind momentan in Prüfung beim Kanton. (bih)