«Felina vermisst in Weinfelden braucht dringend Medikamente», heisst es Ende Mai auf der Facebookseite der Tierhilfe Schweiz.
Nur Tage später ist klar: das schwarz-weisse Büsi ist tot. Nicht etwa die fehlenden Medikamente haben Felina das Leben gekostet, sondern ein Verkehrsunfall. Ein junges Paar hat das Büsi überfahren und direkt in den Werkhof zum Entsorgen gebracht.
Chip-Lesegerät nicht eingesetzt
Dort haben Mitarbeiter das Tier zusammen mit Schlachtabfällen entsorgt.
Was die Besitzerfamilie der toten Katze nicht versteht: Felina war gechipt. Es wäre ein Leichtes gewesen, die Eigentümer ausfindig zu machen. Die unnötige Suche und Sorge hätte damit verhindert werden können. In einem Brief beschwert sich die Familie bei der Gemeinde Weinfelden.
Werkhof-Leiter Ruedi Arni antwortet schriftlich: «Jede Katze und jeder Hund, welcher während den Öffnungszeiten des Entsorgungszentrums angeliefert wird, wird mit dem vorhandenen Chip-Lesegerät kontrolliert.»
Blöd nur: Felina wurde ausserhalb der Öffnungszeiten abgegeben und somit nicht kontrolliert.
Todesmeldung wird persönlich überbracht
Zwar liegt die Verantwortung in diesem Fall beim jungen Paar, das die Katze in den Werkhof gebracht hat. Tierfreunde zeigen auf Facebook für die Reaktion der Behörden trotzdem kein Verständnis. In den Kommentaren ist von «Beamtensturheit» die Rede. «Wieso wird das Chipen jedem Tierhalter empfohlen, wenn das von Steuergeldern angeschaffte Gerät doch nicht eingesetzt wird.»
Und Werkhof-Leiter Arni zeigt viel Verständnis für die Tierhalter. Im Kühlraum steht seit kurzem eine neue Box. «Fremde Katzen bitte hier für Chip-Abklärung deponieren», heisst es auf einem Schild.
«Ausserhalb der Öffnungszeiten werden die toten Büsi nun in diese Box gelegt», sagt Arni zu Blick.ch. «So landen sie nicht mehr in den Kesseln mit den Schlachtabfällen und den toten Wildtieren und wir können ihre Besitzer später ausfindig machen.» Die Todesmeldung werde dann persönlich überbracht. (mad)