Das Bezirksgericht Weinfelden hat entschieden. Mike A.* (43) hat die thailändische Prostituierte «Linda» (†30) umgebracht. Er erhielt 20 Jahre Knast – und wird lebenslänglich verwahrt!
Er ist damit der erste Täter, der in der Schweiz seit der Annahme der Verwahrungs-Initiative im August 2008 für immer weggeschlossen wird. .
Das Risiko, dass der sadistische Vergewaltiger erneut eine schwere Straftat oder ein Tötungsdelikt begehe, sei sehr hoch, sagte der Präsident des Bezirksgerichts Weinfelden bei der Urteilseröffnung.
Mike A. hatte den Mord an der Prostituierten Linda» immer abgestritten. Allerdings belasteten ihn DNA-Spuren und Zeugenaussagen schwer. Zum Schluss behauptete Mike A., die Polizei habe ihm Beweise untergeschoben.
«Das Gericht hat keine Zweifel an seiner Schuld», sagte der Gerichtspräsident. Nach der Verhaftung am Tag nach der Tat fand die Polizei DNA-Spuren am Penis des Manns. In der Wohnung und auf seinem Töffli fand die Polizei Blut und DNA-Spuren der Getöteten.
Der Verteidiger von Mike A. hatte vor Gericht im Falle einer Verurteilung eine Verwahrung nach altem Recht verlangt. Diese muss alle zwei Jahre überprüft werden. Seine Begründung: «Niemand weiss heute, was der Angeklagte in 20 Jahren für ein Mensch ist».
Mäuse mit Strom gefoltert
Die Gutachter Thomas Knecht und Dr. Christian Benz waren von höchster Rückfallgefahr des Angeklagten ausgegangen.
Knecht sagte, Mike A. habe schon als Kind unter psychischen Störungen gelitten. «Er hat Mäuse mit Strom gefoltert, hat Blutsbrüderschaften geschlossen und dabei Jugendfreunde mit Nadeln in die Brust gestochen.»
«Er leidet an einer Triebanomalie mit sadistischem Einschlag. Nach Lehrbuch: Es ist sexueller Sadismus.» Dazu käme noch eine gewisse Vorliebe für Blut, so Knecht.
«Unreife Persönlichkeit»
Auch Dr. Christian Benz kam in etwa zum selben Ergebnis wie Knecht. Mike A. sei ein sexueller Sadist, alkoholabhängig und eine unreife Persönlichkeit. Ausserdem leide er an einer dissozialen Persönlichkeitsstörung.
Auch er attestiert Mike A. eine sehr hohe Rückfallgefahr für schwere sexuelle Gewalthandlungen. «Während dem Sex setzt er das Messer ein oder würgt seine Opfer.»
Benz sagte, für seine Beurteilung habe er nur die Taten genommen, für die er verurteilt gewesen sei. «Hätte ich die Aussagen seiner Ex-Freundinnen mit einbezogen, wäre seine Diagnose noch schlechter.» Wobei die Resultate schon jetzt maximal schlecht seien. (gca)
*Name der Redaktion bekannt