Opfer eines Flugzeugabsturzes?
Sterbliche Überreste im Bodensee entdeckt

Der Schiffsbergeverein Romanshorn hat bei Arbeiten am Wrack der Swissair-Maschine DC-3 am Grund des Bodensees eine überraschende und zugleich bewegende Entdeckung gemacht.
Publiziert: 12.01.2025 um 21:54 Uhr
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Aktualisiert: 12.01.2025 um 22:51 Uhr
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In der 1957 abgestürzten Swissair-Maschine DC-3 HB-IRK im Bodensee wurden menschliche Überreste entdeckt.
Foto: Schiffsbergeverein Romanshorn

Auf einen Blick

  • Sterbliche Überreste möglicherweise von Flugzeugabsturz von 1957 im Bodensee gefunden
  • Chaotische Verhältnisse am Seegrund, Fund mit Tauchroboter dokumentiert
  • 68 Jahre nach dem Absturz sind vier von neun Besatzungsmitgliedern bisher nicht geborgen
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Natalie ZumkellerRedaktorin News

In 210 Metern Tiefe stiess das Team um Silvan Paganini am Samstagnachmittag auf sterbliche Überreste, die möglicherweise von den Opfern eines Flugzeugabsturzes im Jahr 1957 stammen könnten. Das teilt der Schiffsbergeverein Romanshorn in einer Medienmitteilung mit.

Das Team, das mit modernster Unterwasser- und Sonar-Technik arbeitet, war am Wochenende im Rahmen eines Nebenprojekts mit der Bergung des Motors der abgestürzten Swissair DC-3 HB-IRK beschäftigt.

Chaotische Verhältnisse am Seegrund

Die Maschine ist am 18. Juni 1957 aus bisher ungeklärten Gründen in den Bodensee gestürzt. Von den neun Besatzungsmitgliedern konnten bis heute vier nicht geborgen werden.

«Die Situation im Trümmerfeld auf dem Grund des Sees ist chaotisch», berichtet Paganini. Mithilfe eines Tauchroboters dokumentierte das Team den Fund und informierte noch vor Ort die Kantonspolizei Thurgau.

Eine kleine Probe wurde für weitere Untersuchungen geborgen und in eine Fahne gewickelt an Land gebracht, um den Behörden übergeben zu werden.

«Wirft Fragen auf, warum die Absturzstelle nicht gründlicher abgesucht wurde»

Paganini zeigte sich sichtlich bewegt: «Dass wir heute, 68 Jahre nach dem Absturz, noch sterbliche Überreste finden, hätte ich nicht erwartet. Es wirft auch Fragen auf, warum die Absturzstelle damals nicht gründlicher abgesucht wurde.»

Aus Respekt gegenüber den Opfern und ihren Familien verzichtet der Verein auf detaillierte Informationen über den Fund. Paganini betont jedoch die historische und menschliche Bedeutung: «Mit dieser Entdeckung können vielleicht die Seelen ihre ewige Ruhe finden, und die Familien können nach Jahrzehnten abschliessen.»

Polizei klärt Herkunft des Fundes

Die Kantonspolizei Thurgau hat den Fund bestätigt und in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft die Probe an das Institut für Rechtsmedizin St. Gallen übergeben. Dort wird nun untersucht, ob es sich tatsächlich um menschliche Überreste handelt und ob diese einem der Insassen der Swissair DC-3 zugeordnet werden können.

Der Schiffsbergeverein Romanshorn sieht sich in seiner Arbeit bestätigt, historische Ereignisse und ihre Hinterlassenschaften am Grund des Bodensees zu erforschen. «Wir fühlen uns verpflichtet, die Vergangenheit zu bewahren und den Menschen, die damals ihr Leben verloren haben, die verdiente Würde zu geben», so Paganini abschliessend.

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