In der Nacht zum vergangenen Freitag loderte in einer Scheune in Frauenfeld ein regelrechtes Flammeninferno, wobei laut einer Mitteilung der Kantonspolizei Thurgau ein hoher Sachschaden von mehreren 100'000 Franken entstand.
Personen wurden dabei glücklicherweise keine verletzt und auch mehrere Tiere konnten unversehrt aus dem ehemaligen Armeegebäude gerettet werden.
Brandursache noch unbekannt
Kurz nach 1 Uhr meldeten mehrere Personen der kantonalen Notrufzentrale, dass ein Gebäude beim Unteren Mätteli brenne. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte stand die Holzscheune, die als Lagerraum und Taubenschlag genutzt wurde, in Vollbrand. Die nahestehende Igelstation wurde vom Feuer verschont. Die Feuerwehr Frauenfeld konnte den Brand rasch unter Kontrolle bringen.
Alle Igel und ein Teil der Tauben, die sich im Gebäude befanden, konnten gerettet werden. Sie wurden durch Mitarbeitende des kantonalen Veterinäramtes an einem geeigneten Ort untergebracht.
Der Brandermittlungsdienst und der kriminaltechnische Dienst der Kantonspolizei Thurgau sowie ein Elektroinspektor klären nun die Brandursache ab. Die Löscharbeiten wurden durch einen Funktionär des Amts für Umwelt begleitet.
Vollbrand zum 50. Jubiläum
Ein etwas weniger glückliches Schicksal als die geretteten Tiere hatten derweil die Requisiten des Kindertheaters Floh, das mit seinem Ensemble in der ganzen Region auftritt.
«Es ist obertragisch», sagt Jörg Bernhard (61), der beim Theater für die Produktionen und Proben zuständig ist, zu Blick. Mischpulte, Kabel und unzählige aufwendig gebastelte Requisiten seien den Flammen zum Opfer gefallen.
Das Theater feiert dieses Jahr sein 50-jähriges Bestehen. Doch an eine Jubiläumsparty will aktuell niemand denken. Besonders bitter für das Ensemble: «Wir stecken aktuell mitten in den Vorbereitungen für unsere bisher grösste Produktion», so Bernhard, der den gesamten Schaden auf 40'000 bis 50'000 Franken schätzt.
«Es geht ganz sicher weiter»
Derzeit seien er und das restliche Theater-Team dabei, eine Inventarliste zu erstellen und sich ein Bild über den Schaden zu machen. «Die Sachen, die uns durch das Feuer abhandengekommen sind, mieten wir jetzt zusammen», sagt Bernhard.
Weil das alles eine ordentliche Stange Geld kosten dürfte, hat das Theater, das sich über Ticketeinnahmen und Sponsorengelder finanziert, kurzerhand eine Spendenaktion lanciert. Ob bereits etwas zusammengekommen ist, weiss Bernhard nicht. «Ich war noch nicht schauen.»
Eines weiss der Theaterproduzent aber jetzt schon: Aufgeben kommt nicht infrage. Wie heisst es doch so schön im Show-Business: The Show must go on. Diesen Spruch scheint sich auch Bernhard zu Herzen zu nehmen. «Es geht ganz sicher weiter.»