Es sind unschöne Nachrichten, zu denen Domenico Mammoliti (40) am vergangenen Freitagmorgen aufwachte: «Mein Vater rief mich um halb sechs an. Er sagte mir, jemand habe in der Nacht Steine in unsere Pizzeria geschmissen.»
Für den Mitinhaber der Pizzeria Calabria Mia in Sirnach TG war dies ein Schock. «Wir haben unser Restaurant erst im April eröffnet und viel gutes Feedback erhalten.» Sofort sei er hingefahren, um die Schäden zu begutachten. «Überall lagen Scherben, die Scheiben vom Auto und der Tür waren eingeschlagen. Einer der Steine riss uns sogar ein Loch in die Innenwand», so Mammoliti.
Stein-Attacke nicht nur auf Pizzeria
Ein Anwohner habe gesehen, wie ein Jugendlicher um 1.30 Uhr nachts Steine aus seinem Garten stahl. Kurz darauf habe er mehrere Knalle gehört und daraufhin die Polizei gerufen, erklärte der Nachbar dem Pizzeria-Betreiber.
Als die Polizei ankam, war der Täter bereits über alle Berge. Zurück blieb nicht nur der Schaden bei der Pizzeria. «Die Polizei informierte mich, dass auch andere Geschäfte sowie mehrere Privatpersonen an der Wilerstrasse von der Stein-Attacke betroffen sind», so Mammoliti. Die Polizei bestätigt auf Nachfrage den Vorfall.
«Einige dachten bereits, es sei ein wütender Kunde von uns gewesen. Doch wir sind nicht die einzigen Betroffenen», so der Pizzeria-Inhaber. Die Chancen, den Täter zu finden, stünden jedoch nicht gut. «Für die Polizei ist das wohl ein Kavaliersdelikt. Für uns nicht. Deshalb schlossen wir uns zusammen und suchen nun mit Überwachungsbildern selber nach dem Täter.»
«Wir verstehen die Tat nicht»
Dank eines Fahndungsaufrufs in einer lokalen Facebook-Gruppe gab es bereits erste Erfolge. «Wir wissen, dass der Täter wahrscheinlich in Sirnach lebt. Es kommen immer mehr Hinweise zusammen, einen Namen haben wir allerdings noch nicht.» Mammoliti will den Täter möglichst bald der Polizei übergeben können. «Es soll ihm eine Lehre sein. Muss er für die Schäden bezahlen, nimmt er wohl nicht so schnell wieder einen Stein in die Hand.»
Der Pizzeria-Betreiber hat viel Mühe und Herzblut in sein Restaurant investiert. Umso mehr schmerzt die Zerstörungswut des Jugendlichen: «Hätte er Getränke oder Geld gestohlen, dann hätte es für ihn einen Nutzen. So hat er nur Zerstörung angerichtet, ich verstehe das nicht.»
Hochzeit der Cousine verpasst
Für Mammoliti kam die Tat zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Die Pizzeria war gerade in den Betriebsferien, als der Randale zuschlug. «Ich wollte eigentlich mit meiner Partnerin nach Italien zur Hochzeit meiner Cousine fahren.»
Stattdessen muss er sich nun mit Versicherungen und Handwerkern herumschlagen. Ein Trost bleibt ihm jedoch: «Immerhin ist bis Ende der Betriebsferien alles wieder repariert. Dann kann ich die Nachbarn, die uns helfen, auf eine Pizza einladen!»