Er schoss in Rickenbach TG auf Gäste
Kellner soll nach Schiesserei für 16 Jahre in Haft

Am Dienstag hat am Bezirksgericht Münchwilen TG der Prozess gegen einen 35-jährigen Kellner begonnen. Der Serbe schoss im Mai 2021 vor einer Bar in Rickenbach TG mit einer Pistole mehrmals auf zwei Gäste, weil er sich von ihnen provoziert fühlte.
Publiziert: 12.12.2023 um 09:48 Uhr
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Aktualisiert: 12.12.2023 um 15:59 Uhr
Die Verhandlung findet am Bezirksgericht in Münchwilen TG statt. (Archivbild)
Foto: GIAN EHRENZELLER

Der Angestellte einer Bar schoss laut Anklage vor dem Lokal aus nächster Nähe auf seine Opfer. Als die beiden Männer die Flucht ergriffen, sei er ihnen gefolgt und habe weiter abgedrückt.

Die Opfer überlebten trotz Schussverletzungen. Einer der Männer habe sich in einem lebensbedrohlichen Zustand befunden. Vor Gericht erklärten beide, noch heute gesundheitliche Beschwerden zu haben. Die Anklage fordert eine Freiheitsstrafe von 16 Jahren. Der Beschuldigte sitzt im vorzeitigen Strafvollzug.

Vor Gericht erklärte der Angeklagte, der Auseinandersetzung seien Diskussionen um die damals geltenden Corona-Massnahmen in der Bar vorausgegangen, etwa die Maskenpflicht.

Angeklagter habe Waffe gezogen

Um die Differenzen zu klären, seien er und die beiden Gäste am Abend für eine Aussprache vor das Lokal gegangen. Dabei sei er von ihnen angegriffen worden. In einem Lager der Bar habe er zu einer von einem Bekannten dort deponierten Waffe gegriffen und während eines Kampfs ziellos geschossen, um seine Kontrahenten abzuschrecken.

Die beiden Opfer schilderten die Tat anders. Sie seien zur Aussprache nach draussen gegangen. Unvermittelt hätte der Angeklagte eine Waffe gezogen, diese auf sie gerichtet und geschossen.

Zu Beginn der Verhandlung machte der Verteidiger Verfahrensmängel geltend. Er forderte etwa eine Tatrekonstruktion vor Ort und einen Führungsbericht des Gefängnisses.

Die Staatsanwältin empfahl dem Gericht, die Forderungen abzuweisen, sie seien nicht relevant, die Akten des Falls vollständig. Das Richtergremium lehnte den Antrag des Verteidigers schliesslich ab.

Während der Verhandlung am Vormittag waren Opfer und Täter vom Gericht befragt worden. Die Plädoyers der Staatsanwältin sowie der Verteidiger werden am Nachmittag erwartet. (SDA)

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