Ein ungewöhnlicher Fall von Tierschmuggel sorgt in der Ostschweiz für Aufsehen. Am 25. März erwischten Zöllner in Kreuzlingen TG eine ukrainische Tierärztin und ihren Begleiter, die aus der Schweiz ausreisen wollten. Dabei fanden sie 15 Katzen und einen Hund. Die Tiere seien zum Teil «in sehr schlechtem Zustand» gewesen, sagt der Chef des Thurgauer Veterinäramtes, Robert Hess, gegenüber dem «Tagblatt».
Zudem seien die Tiere grösstenteils nicht geimpft und gechippt gewesen. Auch hätten Dokumente und Nachweise gefehlt. Die Zöllner hätten im Auto leere Tierpässe und Utensilien gefunden, um die Tiere nachträglich zu chippen. «Sie hatten alles dabei, was man für den illegalen Tierhandel braucht», wird Hess von der Zeitung zitiert.
Die Staatsanwaltschaft des Kantons hat nun ein Verfahren wegen Urkundenfälschung und Tierquälerei eröffnet. Zudem wird abgeklärt, ob das Paar in der Vergangenheit nicht nur Tiere aus der Schweiz, sondern auch ins Land eingeführt hat.
Tiere in Quarantäne
Weshalb das Paar versuchte, die Tiere aus der Schweiz rauszuschmuggeln, ist völlig unklar. Das Veterinäramt forderte von den beiden Ukrainern eine Stellungnahme, eine erste Frist verstrich allerdings ungenutzt. Es sei jedoch wahrscheinlich, dass die Tiere im Ausland hätten verkauft werden sollen. Hess sagt: «Diesen Menschen geht es nur ums Geld, das Wohl der Tiere ist ihnen völlig gleichgültig.»
Die Tiere befinden sich derzeit in Quarantäne, da sie nicht gegen Tollwut geimpft sind. Weil bislang keine Rückmeldung von den Ukrainern eingegangen ist, dürften sie nach der Quarantäne in ein Tierheim kommen und von dort aus weitervermittelt werden.
Tiere ohne Tollwut-Impfung sind ein grosses Risiko. Wird eine Infektion zu spät erkannt, kann das tödlich enden – auch für den Menschen. (zis)