Das Wahljahr fängt nicht gut an für die CVP. 13 Monate nachdem die Belästigungs-Affäre um den Walliser alt Nationalrat Yannick Buttet (41) nach überwunden scheint, taucht erneut ein krasses Fehlverhalten eines CVP-Politikers auf: Der St. Galler Kantonsrat Michael Hugentobler (37) wurde der Pornografie und versuchten sexuellen Handlungen mit Kindern überführt.
Ein GAU für die Wertepartei
Der Strafbefehl hat es in sich: Der ausgebildete Primar- und Sekundarlehrer wurde dabei erwischt, wie er versucht hat, einer angeblich 13-jährigen «Sara» intime Fotos zu schicken (BLICK berichtete).
Für jede Partei ein Super-GAU. Für die selbsternannte Partei der Werte ist das noch gravierender. Dass Hugentobler per sofort von seinem Amt als Kantonsrat zurücktritt, minimiert den Schaden für die CVP Schweiz etwas. Bis zu den Parlamentswahlen im Oktober dürfte der Fall vergessen sein. Und in den meisten Kantonen kaum Spuren hinterlassen.
Schadet Hugentobler bei der Ständeratswahl?
Für die CVP St. Gallen hingegen könnte es knüppeldick kommen: Im März tritt ihr Regierungsrat Benedikt Würth (50) zur Wahl in den Ständerat an. Bisher als grosser Favorit, wird ihm doch zugetraut, den Sitz von Neo-Bundesrätin Karin Keller-Sutter (55, FDP) für die CVP zurückzuerobern.
Nun aber könnte der Fall Hugentobler Würth einen Strich durch die Rechnung machen. Dass ein ausgebildeter Pädagoge versucht, Minderjährige zu Pornographie zu verführen, wird im Kanton St. Gallen Spuren hinterlassen.