In einer Nacht und Nebelaktion haben sich Vandalen in Mörschwil SG wohl einen Scherz erlaubt. Auf der Bahnhofstrasse sind über Nacht plötzlich zwei gelbe Streifen aufgetaucht – eigenständig wurde also ein halber Fussgängerstreifen auf die Strasse gesprayt.
Der Zebrastreifen sei «illegal» markiert worden, heisst es in einer Mitteilung der Gemeinde vom Mittwoch. Man vermute, dass die Farbe nachts angebracht worden sei – der eine Streifen erschien bereits im Mai, einige Wochen später kam noch ein zweiter dazu. Dies berichtet FM1 Today.
Ist der Zebrastreifen ein Wink an die Gemeinde?
«Anfangs glaubten wir an einen Scherz für die kommende Fasnacht», sagt Martina Wäger, die Mörschwiler Gemeindepräsidentin, auf Anfrage des Ostschweizer Portals. Dieser Verdacht bewahrheitete sich jedoch nicht – jetzt tappt die Gemeinde im Dunkeln. Eins steht aber fest: «Die Aktion ist komplett sinnlos», so die Gemeindepräsidentin.
Der Fussgängerstreifen wurde auf Höhe des neuen Wohn- und Pflegezentrums Maurini, das nächstes Jahr eröffnet wird, gemalt. War die Aktion also ein Wink an die Behörden, den Übergang für die Pflegeheim-Bewohner sicherer zu machen?
Wäger hält das für unwahrscheinlich, wie sie gegenüber dem Portal sagt. «Der Fussgängerstreifen führt direkt in einen Zaun. Dahinter befindet sich ein Privatgrundstück.» Ein Übergang an einer solchen Stelle wäre also nicht zielführend. Zudem würde es für die Senioren genügend sichere Trottoirs und Fussgängerüberquerungen geben. Kurz: «Aus Verkehrssicherheitsgründen ergibt dieser Streifen keinen Sinn.»
Steuerzahler werden nun zur Kasse gebeten
Bei den Streifen handle es sich zudem nicht um die gewohnte Farbe. «Die Streifen wurden gesprayt», so Wäger. Der Gemeinderat ist sich sicher, dass mit der Aktion kein tieferer Sinn steckt. «Ich könnte mir vorstellen, dass es sich um einen Streich handelt. Wieso auch immer», sagte Wäger zum Portal. Dennoch wurde die Polizei eingeschaltet und auch eine Strafanzeige eingereicht.
Die Farbe werde nun von der Gemeinde entfernt. Für Wäger bedeutet das einen Aufwand, der nicht notwendig gewesen wäre. Könnte sich die Gemeindepräsidentin an die Übeltäter wenden, würde sie wissen wollen, weshalb man so etwas macht. Ein solcher Streich sei kostspielig. Für die Entfernung müssen nun die Steuerzahler aufkommen. (dzc)