Die St. Galler Staatsanwaltschaft hat die Todesursachen der beiden im Sommer 2024 in einem Einfamilienhaus in Altenrhein SG leblos aufgefundenen Personen geklärt. Sie geht davon aus, dass Arzt Robert C.* (†48) seine Frau Daniela T.* (†41) aus Versehen tödlich betäubte und sich anschliessend selber das Leben nahm.
Es gebe keine Hinweise auf eine strafbare Handlung einer Drittperson, schrieb die Staatsanwaltschaft St. Gallen am Mittwoch in einer Mitteilung. Die Untersuchung sei zwischenzeitlich abgeschlossen.
Staatsanwaltschaft ging zunächst von Gewalttat aus
Am 14. August wurden die beiden leblos in einem Einfamilienhaus in Altenrhein aufgefunden. Beide waren im Haushalt gemeldet gewesen. Die Fundsituation liess laut einer damaligen Mitteilung zunächst auf ein Gewaltdelikt schliessen.
Untersuchungen haben seither ergeben, dass der Mann, welcher gemäss Mitteilung Anästhesist war, seiner Lebenspartnerin in der Vergangenheit wiederholt auf ihr Verlangen ein Lokalanästhetikum zur Schmerzbehandlung injiziert hatte.
Tödliche Dosis Lokalanästhetikum
Bei der tot aufgefunden Frau ergaben nun rechtsmedizinische Untersuchungen eine toxische Konzentration eines Lokalanästhetikums. Im Zusammenhang mit den übrigen Ermittlungsergebnissen sei davon auszugehen, dass der Mann seiner Lebenspartnerin ein weiteres Mal auf ihren Wunsch Wirkstoffe zwecks Behandlung von Schmerzen verabreicht habe, schrieb die Staatsanwaltschaft. «Daraufhin ist es zu medizinischen Komplikationen gekommen.»
Reanimationsversuche durch den Ehemann seien erfolglos geblieben. «Es ist aufgrund der festgestellten Verletzungen davon auszugehen, dass sich der Mann anschliessend wegen dieses tragischen Ereignisses das Leben genommen hat.»
* Namen geändert