Impfgegner missbrauchten ihren Tod – Untersuchung zeigt
Spital-Lehrtochter starb nicht wegen Corona-Impfung

Im Kantonsspital St. Gallen starben im Herbst zwei Lernende. Corona-Skeptiker brachten die Todesfälle der jungen Frauen mit der Corona-Impfung in Verbindung. Einer der Fälle wurde daraufhin untersucht. Jetzt ist klar: Die Frau starb eines natürlichen Todes.
Publiziert: 03.03.2022 um 17:08 Uhr
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Das Kantonsspital St. Gallen musste im Herbst 2021 binnen kurzer Zeit den Tod zweier Lehrtöchter betrauern.
Foto: Keystone

Die Todesfälle von Romina D.* und Silvia P.* (beide 17) erschütterten im Herbst 2021 das Kantonsspital St. Gallen. Die jungen Frauen befanden sich beide in der Ausbildung zur Fachfrau Gesundheit und starben innerhalb weniger Tage.

Obwohl die offiziellen Todesursachen noch nicht bekannt waren, teilten Corona-Skeptiker im Internet ihre eigene Version dazu. Sie waren überzeugt, dass die jungen Frauen wegen der Corona-Impfung gestorben seien. Für die Trauerfamilien war dies ein zusätzlicher Schlag in der bereits schwierigen Situation, wie sie damals gegenüber Blick betonten. «Meine Tochter wird instrumentalisiert», sagte die Mutter von Silvia P., deren Familie im Thurgau lebt.

Kein Zusammenhang zwischen Impfung und Tod

In der Folge hat die St. Galler Staatsanwaltschaft eine Untersuchung eröffnet, um die Todesursache von Romina D. zu klären. Jetzt steht fest: Es konnte kein Zusammenhang zwischen der Impfung und ihrem Tod festgestellt werden, wie Radio Top berichtet. Das Gutachten ergab, dass die junge Frau eines natürlichen Todes gestorben ist.

Im Todesfall von Silvia P. wurde keine Strafuntersuchung eröffnet, da kein Tatverdacht vorlag.

Das KSSG hatte kurz nach dem Tod der beiden Frauen mitgeteilt, «zwei junge Lernende aus unserer Mitte sind zu verschiedenen Zeiten, an verschiedenen Orten unerwartet verstorben. Das macht uns traurig und betroffen.»

Für Gerüchte um den Tod kritisierte das KSSG die Skeptiker. «Wer Behauptungen wie in verschiedenen veröffentlichten Posts auf der Basis ungesicherter Informationen verbreitet, handelt aus unserer Sicht höchst unverantwortlich.» (gin)

*Namen geändert

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