Feuer in Gossau SG: Wie ein Leserreporter Blick am Mittwochabend berichtete, stand ein Bauernhof in Vollbrand. Auf Bildern ist eine grosse schwarze Rauchsäule aus kilometerweiter Entfernung sichtbar. Das Gebäude stand vollständig in Flammen. Wie die Kantonspolizei St. Gallen auf Anfrage mitteilte, handelte es sich um einen Schweinestall.
Hanspeter Krüsi, Mediensprecher der Kantonspolizei St. Gallen, erklärte am Mittwoch, dass durch das Feuer viele Schweine verendet sind. «Wir müssen mit mehreren hundert toten Säuen rechnen», zu Krüsi zu Blick. Im Stall hätten sich auch Ferkel befunden. Die genaue Zahl an toten Tieren und ob gegebenenfalls auch Säue überlebt haben, war aber zunächst unklar. «Wir hoffen es natürlich», sagt Krüsi. «Doch wir rechnen damit, dass alle Tiere verendet sind.»
Ein Augenzeuge, der in der Landwirtschaft tätig ist, befürchtete ebenso, dass alle 1500 Säue verendet sind. «Selbst wenn man sie alle herausholen wollte, bei Säuen ist das praktisch unmöglich.» Die Tiere hätten in einer solchen Situation enorme Angst und seien wie erstarrt. Für den Landwirt sind die Szenen nur schwer zu ertragen. «Als Bauer blutet einem da das Herz. Für uns sind die Tiere wie unsere Kinder.»
800 Tiere verendet
Die Sorgen bestätigten sich. Am Donnerstagmorgen teilte Krüsi mit: In dem Stall, der brannte, sind alle Tiere verendet. Ein benachbarter Stall konnte vom Feuer geschützt werden, war aber lange einer «sehr, sehr grossen Rauchentwicklung» ausgesetzt. «Dank der maschinellen Frischluftzufuhr der Feuerwehr, konnten die darin befindlichen rund 90 Mutterschweine und rund 600 Ferkel gerettet werden.» Insgesamt gehörten dem Betrieb 1500 Schweine, was bedeutet, dass 810 Tiere starben.
Für die Besitzer des Betriebes ist die Situation besonders emotional, beschreibt Krüsi: «Wenn man sieht, wie das, was man jahrelang aufgebaut hat, in wenigen Minuten zu Rauch von den Flammen wird», sei das schon schwierig.
Hoher Sachschaden
Personen wurden keine verletzt. Ein Teil des Stalles stürzte allerdings ein. Der Sachschaden beläuft sich auf mehrere hunderttausend Franken. Die Brandursache ist Gegenstand von laufenden Ermittlungen des Kompetenzzentrum Forensik der Kantonspolizei St. Gallen.
Die Kantonspolizei St. Gallen sucht Zeugen zur Rekonstruktion des Brandverlaufs. Sie bittet Personen, die Angaben zum Brand machen könne, sich beim Polizeistützpunkt Oberbüren, 058 229 81 00, zu melden. Weiter wird darum gebeten, erstelltes Foto- und Videomaterial im selben Zeitraum, der Kantonspolizei St. Gallen über das zu diesem Zweck aufgeschaltete Uploadportal unter www.kapo.sg.ch zur Verfügung zu stellen.