Im Oktober hatte das St. Galler Kantonsspital zusammen mit dem Universitätsspital Zürich und dem Zürcher Stadtspital Triemli eine Bewerbung für einen herzchirurgischen Leistungsauftrag am Standort St. Gallen angekündigt.
Im November reichten dann sowohl die SVP als auch die Grünen je einen Vorstoss mit Fragen zur geplanten Herzchirurgie ein. In der Novembersession wehrte sich Gesundheitschef Bruno Damann (Mitte) dagegen, dass der Vorstoss der Grünen für dringlich erklärt wird. Man sei mitten im Verfahren und wolle zuerst alles sauber abklären. Die Fragen würden beantwortet, sobald die Regierung definitiv entschieden habe, sagte er am 28. November.
Am 19. Dezember veröffentlichte dann aber die Regierung ihre Stellungnahme zu den Fragen aus den beiden Vorstössen. Ihren Entscheid zur Herzchirurgie liess sie offen: Die Kantone Appenzell Ausser- und Innerrhoden sowie St. Gallen würden die definitiven Spitallisten mit den Leistungskatalogen im März 2024 beschliessen, schrieb sie.
In ihren Ausführungen räumte die Regierung ein, dass es in der Schweiz «eine herzchirurgische Überversorgung» gebe. In der Ostschweiz bestehe aber, gemessen an der Anzahl der Herzchirurgie-Anbieter, «eine Unterversorgung».
Anstelle der Zahlungen für die Eingriffe an ausserkantonalen Spitälern würde bei einem entsprechenden Angebot am Kantonsspital «die Wertschöpfung in der Region» bleiben. Eine Herzchirurgie vor Ort sei eine zwingende Voraussetzung für die Weiterentwicklung der schweizweit fünftgrössten Kardiologie am St. Galler Kantonsspital.
Auf die Frage der SVP nach den baulichen und finanziellen Konsequenzen stellte die Regierung fest, das Angebot der Herzmedizin sei «ohne substanzielle Zusatzinvestitionen» möglich. Die Planrechnungen des Kantonsspitals gingen von positiven Ergebnissen aus, heisst es zu einer Frage der Grünen.
(SDA)