Am Donnerstag, kurz nach 3 Uhr, hat die Kantonale Notrufzentrale eine automatische Alarmmeldung aus einem Lebensmittelverarbeitungsbetrieb der Migros an der Industriestrasse erhalten. Aus bislang unbekannten Gründen ist aus einer Kühlanlage Ammoniak ausgetreten. Ein Grossaufgebot mit gegen 100 Einsatzkräften von Feuerwehr, Chemiewehr, Rettungsdienst und Polizei stand im Einsatz. Für die Bevölkerung bestand keine Gefahr.
Aufgrund der Alarmmeldung wurde die örtliche Feuerwehr des Sicherheitsverbunds Region Gossau an den Einsatzort gesandt. Dort mussten die Einsatzkräfte feststellen, dass aus einer Kühlanlage im Untergeschoss des Industriebetriebs eine chemische Flüssigkeit auslief. Wie sich später herausstellte, handelte es sich dabei um Ammoniak. In der Folge wurde die Berufsfeuerwehr St. Gallen und ein Chemiesachverständiger aufgeboten. Auch folgte ein Nachaufgebot der Chemiewehr mit Milizangehörigen der Feuerwehr St. Gallen. Die Kühlanlage konnte derweil abgestellt und ein weiterer Austritt der Chemikalie unterbunden werden. Die Einsatzkräfte begannen anschliessend damit, die Chemikalie zu binden und für den sicheren Abtransport und die Entsorgung in entsprechende Behälter zu verladen.
Mitarbeiter fühlen sich unwohl
Die Mitarbeitenden der betroffenen Firma wurden evakuiert. Insgesamt handelte es sich dabei um rund 70 Personen. Zu deren medizinischen Überprüfung wurde der Rettungsdienst aufgeboten. Dieser überprüfte mehrere Dutzend Personen. Insgesamt zehn Personen, die Unwohlsein bekundeten, wurden nach der Überprüfung zur näheren Abklärung ins Spital gebracht.
Die Kantonspolizei St. Gallen untersucht unter der Leitung der Staatsanwaltschaft des Kantons St. Gallen die Ursache für den Chemieaustritt. Das Kompetenzzentrum Forensik der Kantonspolizei St. Gallen wurde mit den technischen Untersuchungen betraut.
Im Einsatz standen die Feuerwehr des Sicherheitsverbunds Region Gossau, die Berufsfeuerwehr St. Gallen, die Milizfeuerwehr St. Gallen, ein Feuerwehrinspektor, ein Chemiesachverständiger, der Rettungsdienst mit Einsatzleiter Sanität, Bereichsleiter Sanität, Notarzt, fünf Rettungswagen und eine mobile Patientensammelstelle, die Kantonspolizei St. Gallen mit mehreren Patrouillen und dem Kompetenzzentrum Forensik sowie die Staatsanwaltschaft des Kantons St. Gallen. Insgesamt waren rund 100 Einsatzkräfte vor Ort. (jwg)