St. Gallen will die Sarganser Fussballerin ausschaffen
Marijas (17) Rettung kommt aus Liechtenstein

Das Migrationsamt des Kantons St. Gallen will Marija Milunovic von Sargans ausschaffen. Sie möchte aber bei ihrer Mutter bleiben. Vorläufig kann sie jetzt im nahen Liechtenstein leben.
Publiziert: 14.12.2016 um 17:02 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 00:00 Uhr
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Marija Milunovic (17) mit Mutter Svetlana (35).
Foto: Phillipp Rossier
Beat Michel

Am liebsten hätte sie das Migrationsamt des Kanton St. Gallen bereits nach Serbien ausgeschafft. Die 17-jährige Fussballerin Marija Milunovic aus Sargans SG weigerte sich aber, auzureisen. Seit dem 22. Juni 2014 lebt sie bei ihrer Mutter in der Schweiz. Alle Rekurse gegen die Ausschaffung haben aber nichts gebracht (BLICK berichtete).

Jetzt kommt Hoffnung aus dem Nachbarländle. Eine Familie aus Liechtenstein hat sich über Facebook gemeldet und bietet ihre Hilfe an. «Sie will Marija als Au-pair einstellen», erzählt ihr ehemaliger Fussballtrainer Armin Kekic (32).

«Wir haben sie gestern in Balzers besucht. Die Familie und Marija kommen super zusammen aus. Wir müssen jetzt nur noch den Papierkram erledigen. Das dauert drei bis vier Wochen.»

Die Au-pair-Lösung gilt zwar nur für ein Jahr. Aber: «So kann Marija in ihrem gewohnten Umfeld bleiben und wir erreichen vielleicht doch noch auf einem anderen Weg, dass Marija wieder in die Schweiz kann», sagt Kekic.

Pensionierter Jurist setzt sich für Marija ein

Unterstützung erhält die Fussballerin des FC Balzers von einem pensionierten Juristen. Er ist auf die Rechte von Asyl suchenden Kindern spezialisiert und unterstützt Marija dabei, ein passendes neues Gesuch einzureichen.

«Das Migrationsamt hat zwei krasse, nicht tolerierbare Fehler gemacht», sagt er BLICK. «Gemäss der Uno Kinderrechts-Kommission müssen die Kinder auch befragt werden. Das Migrationsamt hat immer nur mit der Mutter gesprochen. Und hat nicht überprüft, ob übergesetzliche Gründe vorliegen, die ein Wegweisungshindernis bedeuten könnten.»

Der Anwalt ist zuversichtlich, dass sich im Fall Marija eine Wende abzeichnen könnte. «Ich gehe davon aus, dass der Kanton das Verfahren wiederholen muss. Denn er hat die Kinderrechtskonvention nicht beachtet.»

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