«Das Paar wirkte nach aussen sehr glücklich»
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Tötungsdelikt in Buchs SG:«Das Paar wirkte nach aussen sehr glücklich»

Aman K. soll Lorena P. (†22) in Buchs SG getötet haben
«Mit seiner Freundin war er sehr aggressiv»

Am Dienstagabend kam es in Buchs SG in einer Wohnung zu einem Streit zwischen dem 24-jährigen Aman K. und seiner Freundin Lorena P. Die 22-jährige Schweizerin wurde tödlich verletzt. Der junge Mann wurde festgenommen.
Publiziert: 24.02.2021 um 09:44 Uhr
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Aktualisiert: 15.04.2021 um 15:36 Uhr
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Aman K. soll Lorena P. (†22) getötet haben.
Foto: Zvg
Marco Latzer, Flavio Razzino, Anastasia Mamonova, Sven Ziegler und Georg Nopper

Gewaltverbrechen in Buchs SG! An der Wiedenstrasse eskaliert am Dienstagabend ein Streit zwischen einem Pärchen. Kurz nach 21.30 Uhr erhält die Kantonspolizei St. Gallen einen Alarm, rückt umgehend mit einem Grossaufgebot aus.

Vor Ort finden sie die schwerverletzte Lorena P. *(†22). Trotz langer Reanimation durch die Rettungskräfte überlebt sie nicht. Sie stirbt noch vor Ort.

Zwei Personen wieder freigelassen

Verantwortlich für die schreckliche Tat soll ihr Freund Aman K.* (24) sein. Die Polizei findet ihn zusammen mit zwei weiteren Somaliern in seiner Wohnung. Alle drei Männer werden verhaftet.

Im Laufe der Ermittlungen erhärtet sich der Verdacht gegen Aman K. Die beiden anderen Personen werden im Laufe der Nacht wieder freigelassen.

«Halt die Schnauze, geh zurück in die Wohnung!»

Aman K. arbeitete gleich unterhalb seiner Wohnung in einer Pizzeria. BLICK sprach mit einem ehemaligen Mitarbeiter. «Er war der Filialleiter», sagt der Ex-Kollege. «Er arbeitete Tag und Nacht.» Das Ganze sei ihm wohl etwas über den Kopf gewachsen. Aman K. habe selber Pizzas gebacken und sei auch für die Buchhaltung zuständig gewesen. «Nervlich war er häufig am Ende. Mit seiner Freundin war er sehr aggressiv.» Das habe er hautnah miterlebt.

Der Ex-Mitarbeiter erinnert sich: «‹Halt die Schnauze!›, schrie er sie an. ‹Geh zurück in die Wohnung!›» Schliesslich habe er selbst auch Probleme mit Aman K. bekommen, so der ehemalige Pizzeria-Angestellte, der anonym bleiben will. «Er hat mir nicht den ganzen Lohn ausbezahlt.»

«Es ist eine traurige Geschichte»

Ein anderes Bild von Aman K. zeichnet Bati Zejeri (34). Zejeri hat ein Coiffeurgeschäft in der Nähe. Zu Aman K. hatte er ein nachbarschaftliches Verhältnis. «Ich bin ziemlich schockiert. Ich habe ihn als einen flotten und anständigen, jungen Mann kennen gelernt», sagt er zu BLICK. Seine Freundin Lorena P. habe er nicht persönlich gekannt. Das Paar habe aber stets sehr glücklich gewirkt. «Es ist eine traurige Geschichte. Ich hätte ihm das nie zugetraut.»

Er habe sie immer wieder mit dem Kinderwagen spazieren gesehen. «Ihre Tochter war ca. 1,5 Jahre alt.» Die Kantonspolizei St. Gallen bestätigt gegenüber BLICK, dass die beiden ein gemeinsames Kind (1) hatten. Es wurde fremdplatziert.

Auch die anderen Nachbarn können die Tat kaum fassen: «Er war freundlich, aufgestellt und immer für einen Spass zu haben», beschreibt ein Anwohner den mutmasslichen Täter.

Hintergründe noch unklar

Die Hintergründe der Tat sind noch unklar. Die Todesursache wird durch das Institut für Rechtsmedizin des Kantonsspitals St. Gallen abgeklärt. Zur Art der Verletzungen und einer möglichen Waffe will die Kantonspolizei auf Anfrage nichts sagen.

*Namen geändert

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