Die Hälfte der Strafe muss Manuela S. absitzen. Die 30-jährige Thurgauerin hatte vier Jahre lang auf Online-Plattformen wie Ricardo neue Mobiltelefone angeboten, dann den Verkaufspreis im voraus kassiert - ohne die Geräte je zu liefern (Blick.ch berichtete.)
Zudem bestellte sie bei «Coop at Home» Lebensmittel und gab eine falsche Rechnungsadresse an. Bei Swisscom bestellte sie mit einer gefälschten Identität Telefonanschlüsse. Von einer Computerfirma liess sie ausserdem Geräte liefern, ohne zu zahlen. Die Anklage listete 91 Fälle auf. Die Schadenssumme beträgt 52'000 Franken.
Manuela S. gab an der Verhandlung am 3. Dezember vor dem Bezirksgericht Münchwilen alles zu. Die Staatsanwältin forderte wegen gewerbsmässigem Betrug, versuchtem gewerbsmässigem Betrug, Urkundenfälschung und Beschimpfung eine Freiheitsstrafe von 40 Monaten sowie eine Geldstrafe von fünf Tagessätzen à 30 Franken.
Die Verteidigerin plädierte für eine Busse und eine bedingte Geldstrafe. Sie wies den Vorwurf des gewerbsmässigen Betrugs zurück und forderte in diesen Punkten Freisprüche. Ihrer Mandantin könne keine Arglist vorgeworfen werden, argumentierte sie. Einfachste Vorsichtsmassnahmen seien von den Käufern nicht beachtet worden. Mit dem Geld habe die Frau Lebensmittel für ihre Kinder gekauft.
Das Bezirksgericht Münchwilen verurteilte die Frau nun wegen gewerbsmässigem Betrug, versuchtem gewerbsmässigen Betrug, Urkundenfälschung sowie Beschimpfung zu einer Freiheitsstrafe von 36 Monaten, wie aus dem heute publizieten Urteil hervorgeht. Die Untersuchungshaft von 122 Tagen wird angerechnet. 18 Monate der Freiheitsstrafe werden bedingt auf eine Probezeit von vier Jahren ausgesprochen.
Dazu kommt eine Geldstrafe von fünf Tagessätzen zu je 30 Franken. Die Täterin muss zudem den Käufern der Smartphones die bezahlten Summen - Beträge von jeweils einigen hundert Franken - zurückzahlen. Sie muss auch die offenen Rechnungen der geschädigten Firmen begleichen. Auch für die Untersuchungskosten von über 25'000 Franken muss sie gerade stehen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. (sda)