SBB trennen sich von Hitler-Fan
Neonazi-Polizist ist seinen Job los

Er verehrte Adolf Hitler und propagierte Gewalt gegen Ausländer: Bahnpolizist P. W.* (43). Jetzt haben die SBB das Arbeitsverhältnis mit ihm aufgelöst.
Publiziert: 12.06.2019 um 11:48 Uhr
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Aktualisiert: 12.06.2019 um 23:08 Uhr
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Der 43-jährige Transportpolizist P.W. (links). Für die SBB patrouillierte der St. Galler bewaffnet in Zügen und an Bahnhöfen.
Foto: Facebook
Fabian Eberhard

SonntagsBlick machte Ende April publik, dass ein rechtsextremer Bahnpolizist bewaffnet für die SBB patrouilliert. Auf seinem Facebook-Profil hetzte der 43-jährige St. Galler gegen Migranten und verherrlichte den Nationalsozialismus.

Dies hat nun Folgen für den Ostschweizer - er ist seinen Job los. Eine SBB-interne Untersuchung kam zum Schluss, dass die rechtsextremen Aktivitäten von W. den «ethischen und moralischen Ansprüchen» an einen Polizisten nicht gerecht würden.

Geburtstagswünsche für Hitler

Sprecher Raffael Hirt bestätigt: «Die SBB und der betroffene Mitarbeiter haben in gegenseitigem Einvernehmen beschlossen, das Arbeitsverhältnis zu beenden.» Für die Zeit der internen Untersuchung hatten die SBB ihren Polizisten bereits vorübergehend freigestellt.

W. fiel in den sozialen Medien seit Jahren mit rassistischen Sprüchen und Gewaltfantasien gegen Ausländer auf. Am 20. April 2019, dem Geburtstag von Adolf Hitler, schrieb er auf seinem mittlerweile gelöschten Facebook-Profil: «Eine Kerze für den Onkel! GruSS». Das Doppel-S ist ein Code der Neonazis. Es steht für Hitlers Schutzstaffel, die SS, hauptverantwortlich für den blutigen Terror im Dritten Reich.

Bewaffnet am WEF 

Vor seiner Funktion als SBB-Transportpolizist diente der St. Galler knapp zehn Jahre bei der Kantonspolizei Appenzell Ausserrhoden und schützte dabei die Mächtigen am World Economic Forum (WEF) in Davos GR - bewaffnet mit einem Sturmgewehr.

* Name der Redaktion bekannt

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