Rorschach wusste wegen Behördenpanne nichts von Sabrina D.s Verurteilung
Jetzt droht Djego-Frauchen doch ein Halteverbot!

Fertig mit Kuschelkurs und Geldstrafen, welche die IV-Rentnerin ohnehin nicht bezahlen kann: Nachdem Bullterrier Djego wiederholt zugebissen hat, leitet die Stadt Rorschach ein Verfahren gegen Halterin Sabrina D. ein. Das Tier könnte gar eingeschläfert werden.
Publiziert: 19.11.2019 um 20:10 Uhr
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Aktualisiert: 19.11.2019 um 20:40 Uhr
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Djego (10) beisst immer wieder zu, Frauchen Sabrina D. (30) scheint sich ihrer Verantwortung nicht bewusst zu sein.
Foto: Zvg

Vier Bissvorfälle innert zwei Jahren. Obwohl der Staffordshire Bullterrier Djego (10) im Sommer eine Frau (25) in den Oberschenkel gebissen hat, spaziert die überforderte Halterin Sabrina D.* (30) mit dem Tier noch immer durch Rorschach SG.

Zwar hat die St. Galler Staatsanwaltschaft die IV-Rentnerin wegen der beiden aktuellsten Vorfälle wegen fahrlässiger Körperverletzung und Tierquälerei verurteilt. Doch die Geldstrafe von 3600 Franken sowie weitere Auslagen in Höhe von 900 Franken wird die Frau nach eigenen Angaben nicht bezahlen können (BLICK berichtete).

Halterin schätzt Hund als «absolut harmlos» ein

Sabrina D. hat laut ihrer Auffassung auch keinen Grund dazu. «Die anderen Hunde sind es, die ein Problem mit Djego haben», glaubt sie. Trotz der vier blutigen Vorfälle beschreibt sie ihren Djego als «absolut harmlos». Er würde keiner Fliege etwas zuleide tun.

Weil BLICK über den Fall berichtet hat, hat die Sache für D. doch noch ein Nachspiel: Nachdem sie eine 2018 verfügte Leinenpflicht wiederholt nicht eingehalten hat, droht ihr nun der Verlust ihres Hunds.

Die Stadt Rorschach wird wegen Djego ein administratives Verfahren eröffnen. «Das Verbot der Hundehaltung wird ins Auge gefasst werden müssen. Das wäre die naheliegendste Massnahme», sagt Stadtschreiber Marcel Aeple (49) zu BLICK.

Auch Einschläfern wäre eine Option

Dass die Stadt Rorschach nicht vorher aktiv wurde, geht auf eine Panne zurück: Die Staatsanwaltschaft hatte ihren Entscheid den Verantwortlichen gar nicht erst zugeschickt!

«Der Hund wird ein zweites Mal durch Experten abgeklärt. Ausserdem werden wir die Halterin auffordern, zu den Geschehnissen Stellung zu beziehen», sagt Aeple. Auch, dass Djego eingeschläfert werden müsse, könne im Voraus nicht ausgeschlossen werden.

Der Gedanke, sich von ihrem geliebten Hund trennen zu müssen, ist für Sabrina D. unvorstellbar. «Nein, meinen Djego gebe ich sicher nicht her. Gehts eigentlich noch? Mein Hund ist sicher keine Bestie!», ärgert sich die IV-Rentnerin, als BLICK sie mit den möglichen Massnahmen konfrontiert.

Problemhund lebt in Wohnung mit Kleinkind zusammen

Auch die Tatsache, dass ihr Töchterchen (2) neben dem womöglich gefährlichen Tier aufwächst, beeindruckt sie nicht. «Djego hat nichts gegen Menschen. Er wehrt sich halt einfach gegen andere Hunde, die ihm blöde kommen», erklärt Sabrina D.

Wer dann in einer solchen Situation dazwischengehe, sei halt auch ein wenig selber schuld, meint sie an die Adresse des Opfers mit der Oberschenkelverletzung.

* Name geändert

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