Es ist eine Sadomaso-Kiste mit tödlichem Ausgang: Als devoter Gay-Liebhaber reist Ronnie W.* (42) im Frühjahr 2016 in die Schweiz ein. Wenige Tage nach der Ankunft des Niederländers wird sein Schweizer Bettgefährte Fredy K.* (†62) tot unter seinem Bett in Lichtensteig SG gefunden (BLICK berichtete).
Nun, über vier Jahre nach der Bluttat, muss sich Ronnie W. vor dem Kreisgericht Toggenburg verantworten. «Um Mitternacht rief Fredy mich zu sich und forderte mich auf, seine Achseln zu lecken», erzählt der klein gewachsene Mann, ohne grosse Emotionen zu zeigen. Das habe ihn geekelt. Später hätte er auch noch die Füsse des Opfers lecken sollen.
Dorforiginal mit Küchenmesser erstochen
Der Entscheid, den Betreiber des lokalen Drehorgelmuseums umzubringen, sei bei einer Trinkpause in der Küche gefallen. «Da habe ich das Messer gesehen, mit dem ich am Mittag Käse geschnitten hatte. Ich bin mit den Knien über ihm gesessen und habe auf ihn eingestochen, während ich meine Hand auf seinem Mund hatte, damit er schneller erstickt», gesteht Ronnie W.
Schockierend: Weil er glaubt, dass Fredy K. noch atmet, stülpt er diesem auch noch einen Plastiksack über den Kopf. Noch in derselben Nacht setzt sich der Niederländer mit 8000 Franken an gestohlenem Bargeld im Gepäck nach Thailand ab, wo er einen Monat später verhaftet wird.
Holländer soll 15½ Jahre ins Gefängnis
Ronnie W. deutet in seiner Befragung lediglich an, dass das Motiv auf sexuelle Erniedrigungen zurückzuführen sein dürfte. Angeblich habe ihn Fredy K. in Frauenkleidern herumlaufen lassen und mit dem Gedanken gespielt, den an HIV erkrankten W. in einen Ladyboy umzuwandeln.
Die Staatsanwaltschaft fordert für den im Grundsatz geständigen Angeklagten wegen Mordes und Raubes eine Haftstrafe von 15½ Jahren. Die Verteidigung geht dagegen lediglich von Totschlag aus und fordert 36 Monate. Das Urteil steht noch aus.
* Namen bekannt