Rohrverstopfung im Säntispark
Plausch auf der «Wirbelwind» endet mit Nasenbruch

Drei Freunde wollen im Freizeitbad Säntispark einen spassigen Tag verbringen – und kehren mit Gehirnerschütterung und Nasenbruch zurück.
Publiziert: 10.01.2017 um 14:57 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 19:05 Uhr
Das ist die Rutschenwelt
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Ausflugsziel Säntispark:Das ist die Rutschenwelt

Schmerzen statt Spass auf der Wasserrutsche im St. Galler Säntispark: Ein Stau auf der Rutschbahn Wirbelwind führt zu mehreren Verletzten. 

Leserreporter Amun M. verletzte sich auf der Rutsche.
Foto: zvg

Amun M.* wagte sich mit seinem Cousin und einem Kollegen am Sonntagabend auf die Rutschbahn Wirbelwind. «Zwei Personen vor uns gingen mit Gummiringen die Rutschbahn runter», sagt der junge St. Galler. Er folgt, darauf sein Cousin. Mitten auf der Bahn wird dem Spass ein abruptes Ende gesetzt: Die Ringe hängen in der Bahn fest – so auch M.

Vier Personen krachen ineinander

«Mein Cousin knallte in meinen Rücken, und wir beide blieben stecken», sagt der junge Mann. Er kann sich jedoch befreien und informiert die Aufsicht. «Diese nahm die Situation sehr gelassen und wollte nichts unternehmen.» 

Unterdessen spitzt sich die Situation in der Rutsche zu: «Das Wasser stieg, immer mehr Leute rutschten runter, weil sie nichts vom Stau wussten.» Innerhalb kurzer Zeit krachen vier Personen mit voller Wucht ineinander und hängen in der Rutsche fest.

Angst kommt auf, erst nach mehreren Schreckensminuten gelingt die Auflösung der Menschen-Karambolage. Die traurige Bilanz: «Mein Kollege brach sich seine Nase, mein Cousin hat sich den Rücken geprellt.» Ein Mädchen verletzte sich am Fuss. Auch M. wurde verletzt: «Meine Mutter arbeitet im Pflegebereich und stellte bei mir eine Gehirnerschütterung fest.» 

Ringe sind auf der Bahn verboten

Andreas Bühler, Leiter Kommunikation der Migros Ostschweiz, bestätigt den Unfall. 

Im Säntispark wurden im November neue, spektakuläre Rutschen eröffnet.
Foto: zvg

«Der Unfall wurde durch ein Fehlverhalten von anderen Badegästen verursacht», sagt der Sprecher. Denn bei der Rutsche seien Reifen nicht zugelassen. 

Ein grundsätzliches Sicherheitsproblem oder Versagen des Personals sieht Bühler jedoch nicht: «Die Rutschen sind gut beschildert, mit einem Drehkreuz versehen, und ein Bademeister ist immer vor Ort – der Unfall geschah in einem Moment, als dieser nicht grad hinschaute.» 

Bademeister hat nicht korrekt gehandelt

Unterdessen wurde das Videomaterial ausgewertet. «Wir bedauern diesen Vorfall sehr, insbesondere weil dadurch unschuldige Personen zu Schaden gekommen sind», schreibt Natalie Brägger, Projektleiterin Kommunikation, Migros Ostschweiz in einer Medienmitteilung. Der im Überwachungsraum tätige Bademeister sei zum Zeitpunkt des Vorfalls nicht im Überwachungsraum gewesen, weil er andere Gäste ermahnen musste. «Dass unser Bademeister den Kontrollraum verlassen hat, war nicht korrekt.» Auch der Bademeister sei mit anderen Gästen beschäftigt gewesen. So habe niemand gesehen, wie die Ringe in die Rutsche gelangten.

Die spektakuläre Wasserrutsche wurde erst im November zusammen mit sieben weiteren Bahnen eröffnet – und sie sollen «das Adrenalin in den Adern ordentlich zum Pulsieren bringen», wirbt der Säntispark. Bei den Action-Rutschen wie dem Wirbelwind wird ein Mindestalter vorausgesetzt. Laut Bühler komme es hin und wieder zu kleineren Zwischenfällen, aber bislang zu keinem schweren Unfall. (kra)

* Name der Red. bekannt

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