Polizistin oder Polizist ist man mit Leib und Seele. Wenn ein Kollege bei einem Einsatz verletzt wird, leidet man mit. Insbesondere, wenn der verletzte Kollege Opfer von Gewalt geworden ist. So wie die beiden 29- und 37-jährigen Polizisten aus dem Kanton Appenzell-Ausserrhoden, die bei der gestrigen Schiesserei in Rehetobel AR verletzt wurden.
Der 29-Jährige kämpft immer noch ums Überleben. Er erlitt einen Herzsteckschuss, verursacht vom Schützen Roger S.* (†33). Unter Ostschweizer Polizisten löste der Fall Trauer und Wut aus. Auf Facebook solidarisierten sich unzählige Kollegen mit dem angeschossenen Kollegen mit einem gemeinsamen Profilbild: Ein graues Kreuz auf schwarzem Grund – durchgestrichen von einem blauen Balken.
Polizisten (blaues Band) zwischen Bevölkerung und Kriminellen
«Unter Polizisten kennen die meisten dieses Symbol», erklärt Dionys Widmer, Sprecher der St. Galler Stadtpolizei. Auch er hat das Facebook-Profilbild gestern Abend geändert.
Das Symbol heisst «The Thin Blue Line» und stammt ursprünglich aus Grossbritannien, von wo aus es sich in der ganzen Welt verbreitete. Der obere schwarze Balken steht für die Bevölkerung, der untere für Kriminelle, das blaue Band sind die Polizisten, die sich dazwischen stellen.
Laut dem Schweizer Ableger hat «The Thin Blue Line» drei Bedeutungen. So steht es für die Polizisten, die sich täglich zwischen Leben und Tod bewegen. Dann für ihre Aufgabe zwischen Gut und Schlecht zu unterscheiden und schliesslich dient es als Ehrerbietung an Polizisten, die im Dienst getötet wurden. (pma)
* Name der Redaktion bekannt
Die Schiesserei von Rehetobel AR hatte einen blutigen Vorboten: An Ostern 2003 ging Roger S. (33) mit einer Schrotflinte auf zwei Männer los. Im Sommer 2002 hatte er ein damals 14-jähriges Mädchen kennengelernt und ging mit ihr eine sexuelle Beziehung ein. Als das Mädchen sich trennen wollte, brannten Roger S. die Sicherungen durch.
Er bedrohte die Familie der Ex und deren neuen Freund, ehe es in der Nacht auf Ostermontag zu einer Eskalation kam. S. lauerte zwei «Beschützern» seiner Ex auf - die beiden waren Brüdern - und schoss mit einer Schrotflinte auf die Männer. Ein zufällig vorbeifahrender Velofahrer wurde ebenfalls Opfer der Schiesserei. Resultat: drei Verletzte.
Bis 2009 sass er seine Strafe im Massnahmenzentrum Arxhof in Basel ab – 2012 endete die Probezeit, und Roger S. war ein freier Mann.
Die Schiesserei von Rehetobel AR hatte einen blutigen Vorboten: An Ostern 2003 ging Roger S. (33) mit einer Schrotflinte auf zwei Männer los. Im Sommer 2002 hatte er ein damals 14-jähriges Mädchen kennengelernt und ging mit ihr eine sexuelle Beziehung ein. Als das Mädchen sich trennen wollte, brannten Roger S. die Sicherungen durch.
Er bedrohte die Familie der Ex und deren neuen Freund, ehe es in der Nacht auf Ostermontag zu einer Eskalation kam. S. lauerte zwei «Beschützern» seiner Ex auf - die beiden waren Brüdern - und schoss mit einer Schrotflinte auf die Männer. Ein zufällig vorbeifahrender Velofahrer wurde ebenfalls Opfer der Schiesserei. Resultat: drei Verletzte.
Bis 2009 sass er seine Strafe im Massnahmenzentrum Arxhof in Basel ab – 2012 endete die Probezeit, und Roger S. war ein freier Mann.