Möchtegern-Kannibale wollte Tierschützerin essen
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Möchtegern-Kannibale:Roger F. (35) bedrohte Tierschützerin Edith Zellweger (65)

Roger F. (35) bedrohte Edith Zellweger (65): «Wäre mir eine Freude, ein Riesenschnitzel von dir abzuschneiden»
Möchtegern-Kannibale wollte Tierschützerin essen

Im Kampf für das Tierwohl ist Edith Zellweger harte Bandagen gewohnt. Nun hat einer ihrer Gegner der Tierschützerin damit gedroht, er wolle Teile von ihr essen. Der Möchtegern-Kannibale bleibt uneinsichtig.
Publiziert: 21.06.2020 um 21:24 Uhr
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Will kein Kannibalist sein: Sozialhilfeempfänger Roger F. (35) drohte damit, aus Tierschützerin Edith Zellweger (65) ein «Riesenschnitzel» herauszuschneiden.
Foto: Zvg
Marco Latzer

Seit über 35 Jahren kämpft Edith Zellweger (65) für das Wohl der Tiere und gilt seit langem als eine der bekanntesten Tierschützerinnen der Ostschweiz. Harte Kritik und Beleidigungen gehören zum täglichen Brot der bekennenden Veganerin. Obwohl sie alles andere als zart besaitet ist, hat einer ihrer Gegner die Grenzen nun bei weitem überschritten.

«Gegen mich wurden Drohungen erhoben, die ich sehr ernst genommen habe. Den Urheber erachte ich als tickende Zeitbombe, er spielt in einer eigenen Liga», klagt die Tierschützerin an. Gemeint ist Roger F.* (35), der sich im Januar über Zellwegers Kastrationsprogramm für streunende Katzen und Hunde ärgerte.

Droher wollte von Zellweger ein «Riesenschnitzel» abschneiden

«Lachhaft» sei dieses Projekt. «Und dazu kommt, dass es mir eine Freude wäre, ein Riesenschnitzel von dir abzuschneiden. Das hat aber noch lange nichts mit Satanismus zu tun, sondern einfach mit Neugier», kommentiert F. auf Facebook. Und weiter: Zellweger wäre es wohl lieber, legt der arbeitslose Metzger nach, wenn in China anstelle von Hunden Menschen gegessen würden.

«Und dann würdest du bestimmt an oberster Stelle stehen, also auf dem Speiseplan. Denn dumme Menschen lassen sich gut jagen und schnell erledigen und du würdest bestimmt nicht vermisst werden», wütet der Möchtegern-Kannibale. Auch droht er – gespickt mit unzähligen Vulgärausdrücken – damit, die Tierschützerin so «platt» zu hauen, dass ihre Hunde sie zum Abendessen verspeisen könnten.

«Ich bin doch kein Kannibale!»

«Diese Beschimpfungen waren wirklich aussergewöhnlich, das konnte ich so nicht auf mir sitzen lassen», sagt Edith Zellweger. Ihre Anzeige bei der Polizei führte nun zur Verurteilung von Roger F. – er wurde kürzlich per Strafbefehl wegen mehrfacher Beschimpfung und Drohung verurteilt.

Der Betroffene versteht die Welt nicht mehr. «Das war sarkastisch gemeint. Ich bin doch kein Kannibale!», betont Roger F. gegenüber BLICK. «Es war als Einschüchterung gedacht. Ich wollte ihr einfach einen Schock einjagen, aber ich habe es zu keiner Zeit ernst gemeint.»

Ständig sei er auf Facebook den Beiträgen von Zellweger begegnet, was ihn enorm provoziert habe, so der langjährige Sozialhilfeempfänger. «Sie übertreibt es einfach mit den Tieren. Ich war an dem Tag halt gereizt und habe eine etwas rauere Sprache», so F. und fügt an, dass er sonst eher ein friedlicher Typ sei.

Wegen Körperverletzung vorbestraft

Bloss: Der Ostschweizer fasste bereits 2017 eine Bewährungsstrafe wegen mehrfacher einfacher Körperverletzung, Tätlichkeiten und Drohungen gegen seine damalige Partnerin. Da er Zellweger während seiner Probezeit anging, muss F. nun eine Geldstrafe von 180 Tagessätzen à 30 Franken, also total 5400 Franken, sowie 300 Franken Busse berappen.

«Ich werde versuchen, die Strafe zu senken, kündigt F. an. «Sonst gehe ich halt wegen dieser Zellweger wieder in den Knast, wo ich schon mehrmals war. Das kostet den Staat unter dem Strich aber deutlich mehr!»

* Name geändert

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