Es war ein Angriff mit Ankündigung. Radikale Impfgegner hatten vorab zu Störaktionen aufgerufen. Die Kantonspolizei Thurgau war alarmiert. Und trotzdem kam es zu Auseinandersetzungen.
Auf der Skeptiker-Plattform Telegram wurde dieser Aufruf rege geteilt: «Wir Eltern aus dem Thurgau brauchen dringend Hilfe», steht da. Man suche «Gleichgesinnte, die an folgenden Daten und Uhrzeiten mit uns hinstehen und die 12-Plus-Kids vor dem Impfbus beschützen.»
Und so versammelten sich schliesslich etwas 20 Impfgegner am Bus. Zunächst lief es friedlich ab. «Kurz vor 19 Uhr kam es dann zu verbalen Auseinandersetzungen zwischen Impfgegnern und dem Personal des Impfbusses», sagt Matthias Graf von der Kantonspolizei Thurgau zum «St.Galler Tagblatt».
Im Anschluss wurde ein Impfbus-Mitarbeiter von einem Impfgegner angegriffen. Verletzt wurde zwar niemand. Trotzdem wird wegen Gewalt und Drohung gegen Behörden und Beamte ermittelt.
«Begleittross von Leuten, die nicht einverstanden sind»
Es ist nicht die erste Störaktion der Impfgegner. Vor zwei Wochen wurde die Zürcher Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli (44) bei der Einweihung der Zürcher Impfbusse in Gossau ZH mit Apfelschorle übergossen.
Bei den Zürcher Impfbussen hat man sich seit dem Apfelschorle-Vorfall schon daran gewöhnt, unter Protest zu arbeiten, wie Projektleiter Joel Meier (48) letzte Woche zu Blick sagte: «Wir haben einen Begleittross von Leuten, die nicht einverstanden sind.» Man versuche jedoch, auf Augenhöhe miteinander zu sprechen und sich anständig zu begegnen. (jmh)