Seine Fehlschüsse versetzten die Thurgauer Jägerszene in helle Aufregung: Kurz vor Silvester mussten in Affeltrangen TG sieben Schafe sterben, weil Paul R.* (61) sie für Wildschweine hielt. Vier von ihnen starben direkt durch die Schüsse, drei weitere mussten von einem Metzger notgeschlachtet werden (BLICK berichtete).
Für Experten stand schnell fest: So ein Fehler darf einem Jäger nicht passieren! Er darf nur auf Ziele schiessen, die er auch zweifelsfrei erkennt. Gegenüber BLICK konnte oder wollte R. seine verhängnisvollen Fehlschüsse auf der Pirsch nicht erklären. Konsequenzen zieht er aber trotzdem. «Ich kann bestätigen, dass der fehlbare Schütze seine Jagdkarte deponiert hat», so Roman Kistler, Amtsleiter der Thurgauer Jagd- und Fischereiverwaltung, auf Anfrage von BLICK.
Tierschützer bringen Paul R. zur Anzeige
Auch juristisch kommt auf Paul R. Ungemach zu: Einem Strafverfahren wegen Sachbeschädigung konnte er zwar entgehen, weil er sich mit dem Besitzer der Schafherde auf eine finanzielle Entschädigung geeinigt hat. Inzwischen hat ihn der Thurgauer Tierschutzverband trotzdem angezeigt. Der Vorwurf: Tierquälerei!
Er habe den Tieren unnötige und vermeidbare Schmerzen zugefügt, wird in dem Schreiben an die Thurgauer Staatsanwaltschaft argumentiert. Diese hat den aufsehenerregenden Fall nun zu prüfen.
Paul R. war für eine Stellungnahme gegenüber BLICK zu seinem Ende als aktiver Jäger nicht zu erreichen.
* Name der Redaktion bekannt