Wirt Florian Dullnig (59) aus St. Margrethen SG steht vor den Trümmern seiner Existenz: «Da ich mein Restaurant wegen Corona schliessen musste, habe ich auf einen Take-away-Stand umgesattelt und Würste verkauft.» Doch: «Weil die Kunden dann aber auf dem Parkplatz assen, hat man mir das Patent weggenommen!»
In einem Strafbefehl wird der Gastgeber des Restaurants Rheinblick wegen Missachtung der Covid-19-Verordnung 2 verurteilt. Beamte der Kantonspolizei St. Gallen hätten festgestellt, dass sich bei Dullnig über einen längeren Zeitpunkt Gäste am Stand aufgehalten hätten, heisst es in dem Dokument.
Schnaps, Bier und Wurst führten ins Verderben
Konkret: «Einer trank ein Bier am Tisch neben dem Imbissstand, später schenkte ihm der Beschuldigte einen Schnaps aus. Ein anderer Gast ass direkt beim Beschuldigten am Stand eine Wurst.» Dafür wird der Wirt mit einer Geldstrafe von 1800 Franken, einer Busse von 500 Franken und Gebühren (700 Franken) bestraft.
«Hätte ich die Leute etwa verjagen sollen?», ärgert sich Dullnig. «Sie assen auf dem Parkplatz, standen meterweit auseinander, und die Mindestabstände waren eingehalten.»
Nebst den Unkosten besonders ärgerlich für den geschiedenen Österreicher: Der Strafbefehl gelangt auch postwendend zur Gemeinde St. Margrethen. Diese macht kurzen Prozess und entzieht dem vermeintlichen Corona-Sünder mit sofortiger Wirkung auch noch das Wirtepatent.
Wirt will Corona-Regeln eingehalten haben
«Das ist unglaublich», findet Florian Dullnig. Der Gastronom kontert: «Ich bestreite die Vorwürfe und habe einen Anwalt eingeschaltet. Trotzdem steht jetzt meine Existenz auf dem Spiel, obwohl rechtlich noch gar nicht geklärt ist, ob ich überhaupt etwas falsch gemacht habe.»
Er sei nämlich überzeugt, dass er die Corona-Spielregeln eingehalten habe. Einem Gast könne man schliesslich schlecht verbieten, vor dem Take-away in die Wurst zu beissen. «Ich habe versucht, mich den geltenden Regelungen anzupassen. Mit dem Stand habe ich einen Umsatz von 60 und 100 Franken gemacht. Jetzt habe ich gar nichts mehr!»
Die Miete, so Dullnig, könne er nicht mehr bezahlen, und als Selbständiger dürfte es noch Wochen dauern, bis er – falls überhaupt – eine Entschädigung erhalte. «Ich bin unglaublich hässig. Vor allem auf die Gemeinde», sagt der Rheinblick-Wirt.
Gemeinde entzieht Patent – und schweigt
Dort stellt Gemeindepräsident Reto Friedauer (57) zunächst Informationen zum Fall in Aussicht, macht dann aber einen Rückzieher: «Ich habe mich intern abgesprochen. Wegen des laufenden Verfahrens können wir nichts dazu sagen.»
Friedauer lässt insbesondere unbeantwortet, weshalb er die superprovisorische Verfügung eigenhändig unterschrieben und nicht etwas die Rechtskraft des Entscheides abgewartet hat.
Für den Betroffenen Dullnig bleiben nur Frust und Unverständnis: «Obwohl ich überzeugt bin, dass die Gemeinde rechtswidrig gehandelt hat, muss ich mich an den Entscheid halten. Sonst würde ich mich strafbar machen.»
Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.
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Gerade in der Grippesaison kann man selber nur schwer einschätzen, ob man am Coronavirus erkrankt ist oder ob man einfach eine gewöhnliche Grippe hat. Die Unterschiede sind fein, aber es gibt sie. Blick klärt auf.
Gerade in der Grippesaison kann man selber nur schwer einschätzen, ob man am Coronavirus erkrankt ist oder ob man einfach eine gewöhnliche Grippe hat. Die Unterschiede sind fein, aber es gibt sie. Blick klärt auf.
Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:
Hygienemassnahmen
- Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
- Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
- Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.
Kontakt minimieren
- Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
- Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
- 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
- Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
-
Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.
Informiert bleiben
- An die Regeln und Ansagen der Behörden halten. Infoline Coronavirus: 058 463 00 00, Info-Seite des BAG: bag-coronavirus.ch
Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:
Hygienemassnahmen
- Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
- Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
- Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.
Kontakt minimieren
- Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
- Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
- 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
- Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
-
Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.
Informiert bleiben
- An die Regeln und Ansagen der Behörden halten. Infoline Coronavirus: 058 463 00 00, Info-Seite des BAG: bag-coronavirus.ch