Eines gleich vorneweg: Munz und Minor, die bekanntesten Produkte des Flawiler Schoggiproduzenten Maestrani, werden auch künftig in der Ostschweiz hergestellt. Dies versichert Geschäftsführer Markus Vettiger gegenüber Blick am Abend. «Arbeitsplätze in Flawil sind keine gefährdet.»
Doch zurzeit macht es die Schweizer Politik mit der Swissness-Gesetzesvorlage oder einem neuen Lebensmittelgesetz den Schoggiherstellern das Leben schwer. Auch dem Ostschweizer Traditions-Unternehmen Maestrani mit 150 Mitarbeitern. Und jetzt auch noch das: Die Welthandelsorganisation will das «Schoggigesetz» ändern und die Subventionen für den Export abschaffen. Weil die Rohstoffe Zucker und Milch in der in der Schweiz teurer sind, erhalten die Nahrungsmittelhersteller jährliche Beiträge vom Bund. Diese sollen nun gestrichen werden.
«Sind mit Exportprodukten nicht konkurrenzfähig»
Für Maestrani würden Beiträge in der Höhe von 150 000 Franken jährlich wegfallen. «Erhalten wir keine Unterstützung mehr, sind wir mit unseren Exportprodukten nicht mehr konkurrenzfähig, weil wir die Preise dafür erhöhen müssten», sagt Vettiger. Maestrani exportiert vor allem Bio-Fairtrade-Schokolade, vornehmlich ins nahe Ausland, nach Deutschland und Österreich, aber auch nach Asien.
«Wir überlegen uns, ob wir in Zukunft unser Geld nicht besser im Ausland in die Produktion zu investieren.» Das heisst, Produkte, die für das Ausland gedacht sind, gleich auch vor Ort herzustellen.
Vettiger gefällt der Gedanke allerdings nicht: «Als Schweizer Unternehmen legen wir grossen Wert darauf, ausschliesslich in der Schweiz zu produzieren», wie er heute gegenüber den SRF-«Regionaljournal Ostschweiz» sagte. «Wird das Schoggigesetz von der Welthandelsorganisation aufgegeben, muss die Politik neue Lösungen parat haben», sagt Vettiger. Doch zurzeit hat der CEO wenig Hoffnung. «Die Parlamentarier in Bern denken zu wenig an die KMU.»