Opfer des Thurgauer Hühner-Messies geschlachtet
Jetzt gibts Poulets für die Armen

Die in einem Wald bei Happerswil TG aufgefundenen Hühner sind getötet worden. Der Grund: Aufgrund der speziellen Züchtung wuchsen sie auch nach Erreichen der Schlachtreife immer weiter und litten zunehmend unter ihrem Gewicht.
Publiziert: 04.11.2015 um 15:05 Uhr
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Aktualisiert: 12.11.2021 um 20:31 Uhr
Die Fundstelle der Hühner im Wald.
Foto: Kantonspolizei Thurgau

Die vor drei Wochen aufgefundenen Masthühner, die in einem Wald bei Happerswil ausgesetzt worden waren, sind auf ordentlichem Weg geschlachtet worden. «Sie dienen nun, ihrem ursprünglichen Zweck entsprechend, als Lebensmittel», wie das Veterinäramt des Kantons Thurgau mitteilt. Die Poulets werden «ausgewählten gemeinnützigen Organisationen» gratis zur Verfügung gestellt.

Trotz reduzierten Nährwerts im Futter nahmen die Tiere weiterhin stetig an Gewicht zu, wodurch die Aktivitäten und Bewegungsabläufe zunehmend beschwerlich wurden. Werden Mastpoulets nach Erreichen der Schlachtreife noch weiter am Leben gelassen, wachsen sie weiter und leiden dadurch an einer Überbelastung der Gelenke und Knochen.

«Die Schlachtung hat sich deshalb als einzige vernünftige Lösung aufgedrängt», schreibt das Veterinäramt. «Wie vorauszusehen war, war die körperliche Unversehrtheit der Masthühner nicht mehr genügend gewährleistet.»

Die Tiere waren nach dem Auffinden im Wald zwischenzeitlich bei einer Bauernfamilie untergebracht.

Der Besitzer der Hühner war Justin S.* (23) aus Weinfelden TG. Er hielt die Tiere in seinem Keller und setzte sie im Oktober im Wald aus.

Justins Vater ist der als 6-Franken-Killer bekannte Deutsche Ulrich S.* (51). Im Mai 2008 hatte dieser auf dem Pausenplatz von Kümmertshausen TG zur Waffe gegriffen und Automechaniker-Stift Fabio K.* († 18) mit einem gezielten Kopfschuss hingerichtet. Ursache für die Tat: Justin war mit dem Opfer und anderen Teenies wegen sechs Franken in einen Streit geraten.

Im August 2010 wurde Ulrich S. vom Bezirksgericht Bischofszell TG zu 16 Jahren Haft verurteilt. Aber nicht nur wegen des Mordes an Fabio K. musste er hinter Gitter. Der Teppich­verkäufer wurde zudem wegen mehrfacher sexueller Nötigung, Vergewaltigung und Körperverletzung verurteilt. Immer wieder soll der Vater die Söhne Justin und Oliver (heute 25) sowie seine Ehefrau verprügelt haben. (noo)

*Namen der Redaktion bekannt

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