Opfer des Infernos von Steckborn TG
«Mir bleiben eine Trainerhose und Schuhe»

Die Flammen raubten gestern in Steckborn 30 Personen ihr Zuhause. Inzwischen konnte zwar für alle ein Schlafplatz gefunden werden. Doch die meisten stehen vor dem Nichts.
Publiziert: 22.12.2015 um 11:26 Uhr
|
Aktualisiert: 07.10.2018 um 09:24 Uhr

Sechs Häuser brannten lichterloh. Die Altstadt von Steckborn TG stand gestern in Flammen. Und mittendrin: die Familie Djelili.

«So gegen 2.30 Uhr hat uns ein Nachbar alarmiert ‹Es brennt, es brennt, ihr müsst alle raus!›», so der zweifache Familienvater Emshi Djelili (36) zu BLICK. 

Draussen auf dem Balkon schossen ihm bereits die Flammen entgegen. Mit nichts als ihren Kleidern brachte sich die Familie in Sicherheit. «Ich dachte, ich träume, ich sei in einem Film. Erst jetzt realisiere ich, was passiert ist.»

Die Familie konnte zwischenzeitlich bei Verwandten unterkommen. «Wir haben alles verloren und müssen bei Null anfangen. Mir bleibt eine Trainerhose, eine Jacke und Schuhe. Sonst nichts», sagt Djelili. Wie es weitergehe, wisse er nicht.

Drei Personen mussten gestern mit leichten Verletzungen ins Spital. Das Inferno machte 30 Menschen vorübergehend obdachlos. Bis am Nachmittag konnte für sie alle eine Lösung gefunden werden, sagt Stadtpräsident Roger Forrer (50).

Die Bevölkerung habe sich sehr solidarisch gezeigt. Neben Schlafplätzen wurde auch Unterstützung in Form von Kleidern und Spielsachen geleistet. So viel, dass inzwischen keine Sachspenden mehr gebraucht würden.

«Bis gestern Abend sind zudem 12'000 Franken an Spendengeldern zusammengekommen», so Forrer. Der Stadtpräsident will sich heute Abend mit den Betroffenen treffen. «Wir wollen das Geld schnellstmöglich an die Leute bringen, damit sie es noch vor Weihnachten haben. Es wird gleichmässig aufgeteilt.» (mad)

Geldspenden für die Opfer des Brandes werden weiterhin entgegengenommen auf Postkonto Nummer 89-957198-6, lautend auf Gemeinde Steckborn, Spenden Brand Altstadt, 8266 Steckborn (IBAN CH6209000000899571986).

Fehler gefunden? Jetzt melden

Was sagst du dazu?