Ihre schönen Pläne gehen baden: Thomas und Ruth K. haben auf ihrem Anwesen in Frauenfeld TG einen Swimmingpool gebaut. Eine Baugenehmigung haben die Hausbesitzer erst nachträglich eingeholt. Das Schwimmbecken liegt in der Landwirtschaftszone.
Doch die nachträgliche Bewilligung wurde ihnen verweigert. Begründung: Der Swimmingpool «entspreche dem Zweck der Landwirtschaftszone nicht und erfülle auch die Voraussetzungen für eine Ausnahmebewilligung nicht». Daraufhin ordnete der Stadtrat Frauenfeld an, dass das Schwimmbecken wieder zu entfernen sei.
Ehepaar hat auf Kompromiss gehofft
Das Ehepaar hat nie bestritten, ohne Baubewilligung gebaut zu haben. «Dass das Schwimmbad in der Landwirtschaftszone zu liegen kommt und dort nicht erlaubt ist, fiel mir erst während des Baus auf», sagt Thomas K.
Laut dem Bausünder hätte das Grundstück nach dem Bau problemlos umgezont werden können. Das kleine Landstück zwischen Haus und Biotop lasse sich sowieso nicht mehr landwirtschaftlich nutzen. Der Hausbesitzer findet den Entscheid der Behörden daher unangemessen.
«Wir hatten sogar angeboten, den dringend benötigten Rad- und Fussweg entlang der angrenzenden Hauptstrasse zu finanzieren, statt das Geld für einen Rückbau des Pools einzusetzen», sagt Thomas K. Allerdings sei der Stadtrat nicht an einer solchen Lösung interessiert gewesen.
Bundesgericht: Pool muss weg
Mehrere Instanzen schützen das Vorgehen des Stadtrates. Mit dem Bau des Schwimmbeckens habe das Ehepaar den Grundsatz der Trennung des Baugebiets vom Nichtbaugebiet verletzt, argumentiert nun auch das Bundesgericht.
«Würde auf die Beseitigung des Schwimmbeckens verzichtet, so wäre künftig die ordnungsgemässe Durchsetzung der baurechtlichen Vorschriften auch in Bezug auf andere Grundeigentümer in Frage gestellt», heisst es jetzt im Urteil.
250'000 Franken in den Sand gesetzt
Das Ehepaar ist enttäuscht vom Entscheid der Behörden. Sie müssen das Schwimmbecken nun wieder zurückbauen und das Loch zuschütten. Damit haben sie rund 250'000 Franken in den Sand gesetzt.
Zudem sei der Pool nicht aus Spass, sondern aus einer Notsituation entstanden. «Dank des Schwimmens hat sich meine Frau gut von ihrer Rückenoperation erholt und wir haben damit Heilungskosten eingespart», sagt Thomas K.