Den Montag verbrachte Grosi Sava Hagmann (75) im Gefängnis (BLICK berichtete). Morgens um 8.30 Uhr wurde die Rentnerin aus Rapperswil SG von der Polizei abgeholt – abends kam sie völlig entkräftet wieder zu Hause an. Alles wegen einer Busse über 300 Franken, welche die Rentnerin nicht auf dem Betreibungsamt begleichen konnte.
Schuldner der Seniorin: die Krankenkasse Helsana – mit über 1,9 Millionen Versicherten der grösste Anbieter der Schweiz. «Dass der Sachverhalt mit Sava Hagmann auf diese Art eskaliert ist, tut uns leid, lag aber nicht in unserer Macht», sagt Helsana-Sprecherin Dragana Glavic-Johansen. Sie hält fest: «Die Verhaftung kam nicht wegen unserer Forderung zustande, sondern durch das Verhalten von Sava Hagmann gegenüber den Behörden respektive dem Nichtbezahlen der Busse.»
Grosi kämpft weiter
Nur: Die Seniorin sieht nicht ein, warum Helsana immer noch Geld von ihr will: «Ich habe 2009 ordnungsmässig gekündigt und bin zur CSS gewechselt.» Seither sei sie eben dort versichert. «Ich bezahle sicher nicht zwei Mal Krankenkasse», sagt sie trotzig. Die Rentnerin hat zwar vor dem Versicherungsgericht des Kantons St. Gallen mit dieser Ansicht gegen Helsana verloren. Doch vor Bundesgericht kämpft sie weiter.
Helsana lässt verlauten, man habe keine andere Wahl gehabt. «Wir müssen uns an das Gesetz halten und können bei der Grundversicherung nicht einfach ein Auge zudrücken.» Zum Fall von Grosi Hagmann sagt die Sprecherin: «Wir sind verpflichtet, sie zu behalten.» Bei ausstehenden Zahlungen dürfe die Versicherung von Gesetzes wegen nicht gewechselt werden.