Das Wirtepaar Nicole (32) und Bernhard Knechtle (33) verlässt das Berghaus Aescher. (BLICK berichtete) Nun sucht die Wildkirchlistiftung einen neuen Pächter. Am Samstag wurde im «Appenzeller Volksfreund» das Inserat publiziert.
Der Nachfolger von Familie Knechtle soll das Restaurant mit rund 50 Restaurant- und 80 Gartensitzplätzen per Saisonbeginn 2019 übernehmen. Die Stiftung wirbt mit der bekannten Lage des Gasthauses. «Möchten Sie an einem der wundervollsten Plätze der Welt für das leibliche Wohl der Gäste sorgen, dann schicken Sie Ihre schriftliche Bewerbung bis spätestens 30. September 2018», steht in der Anzeige.
Schlussstrich wegen Platz- und Wassermangel
Nicole und Bernhard Knechtle haben auf Ende Saison 2018 gekündigt, weil sie mit der Infrastruktur des Aeschers nicht mehr zurecht kamen. Immer mehr Leute stürmten hoch, nachdem «National Geographic» ein Bild davon auf die Titelseite des Buchs «Destinations of a Lifetime» druckte.
«Eine schon länger bekannte Konsequenz dieses Erfolgs ist die Tatsache, dass die Infrastruktur des Gebäudes mit der wachsenden Gästezahl nicht mehr Schritt halten kann», schrieben die Knechtles in einer Mitteilung. «Sowohl beim Platzbedarf wie bei der Wasser- und Stromversorgung ergeben sich immer wieder Engpässe, die sich in Zukunft weiter verschärfen dürften.» Auch die sanitären Anlagen entsprächen nicht mehr den heutigen Bedürfnissen.
Kanton will WC-Anlagen verbessern
Nun will der Kanton für den neuen Pächter das Restaurant sanieren. «Die geplanten Massnahmen werden sicher eine stolze sechsstellige Summe kosten», sagt Stefan Müller, Präsident der Wildkirchli-Stiftung und Landeshauptmann. Wie Müller zu BLICK sagt, sind gut bedienbare Lager- und Kühlräume Teil des Plans. Auch die WC-Anlagen sollen wesentlich verbessert werden, sowohl für die Gäste als auch für das Personal und die Wirte.
Wer das Berggasthaus übernimmt, ist noch unklar. Ein Luzerner Gastrobetrieb ist unter den Interessenten mit dabei. Das Unternehmen «Sinnvoll» hat auf Facebook ein Bild gepostet. Die Überschrift lautet: «Sinnvoll ins Appenzell. Wir übernehmen», wie die «Luzerner Zeitung» berichtet. Auf die Herausforderungen des Aeschers angesprochen, sagt der Mitinhaber der Firma, Philippe Giesser, gegenüber der Zeitung: «Damit gehen wir gelassen um. Bei jeder Geschichte gibt es Herausforderungen, die es anzunehmen gilt.» Im Erfolgsfall würde man am bestehenden Konzept nicht viel ändern, sagt Giesser.
«Sinnvoll» hat verschiedene Gastro-Betriebe in der Region, darunter das Restaurant Grottino 1313 in der Stadt Luzern. (man)
PS: Noch immer scheint man sich am Aescher nicht geeinigt zu haben, wie man den Namen schreibt. Während auf dem Restaurant das Wort «Aescher» (mit ae) prangt, ist der Ort auf Landkarten, Wegweisern - und neu auch im Inserat mit «Ä» geschrieben.