Ein unfassbarer Sexismus-Skandal ereignete sich am Sonntag beim Spiel zwischen dem FC Winterthur und dem FC Schaffhausen: Fans der Schaffhauser rollten ein Spruchband aus, auf dem stand «Winti Fraue figgä und verhaue». Ein schockierender Aufruf zu Sex und Gewalt an Winterthurer Frauen.
Am Montag meldete sich die Kurve zu Wort, die hinter dem Frauenhass-Banner steht: Die Schaffhauser Bierkurve. Ein Bierkurve-Sprecher sagte zu BLICK, dass bloss drei bis vier Personen hinter der hässlichen Aktion stecken würden. Die Personen seien 20 bis 25 Jahre alt. Und: Sie seien keinesfalls Sexisten. «Jeder dieser Jungs ist in einer längeren Partnerschaft und keinesfalls sexistisch orientiert. Es waren junge Personen, die schlicht völlig unüberlegt gehandelt haben und sich nicht vorstellen konnten, was die Konsequenzen sein können», so der Kurven-Sprecher.
«Waren mehr als drei bis vier Personen»
Andreas Mösli (54), Geschäftsführer des FC Winterthur findet, dies seien billige Ausreden der Schaffhauser. Er sagt zu BLICK: «Das waren eindeutig mehr als drei bis vier Personen. Zurzeit wird das Bildmaterial ausgewertet. Dann wird zu sehen sein, wieviele Personen genau hinter der Spruchband-Aktion stecken und um wen es sich handelt.»
Der FCW-Mann sagt auch, dass die Urheber der Aktion wohl älter als 20 bis 25 Jahre seien. «Ich finde es schwach von der Bierkurve, dass sie das Ganze als jugendlichen Leichtsinn abtun will.»
Mösli erwartet von den Schaffhausern eine klare Entschuldigung: «Und zwar nicht irgend ein Statement auf Social Media, hinter dem man sich anonym verstecken kann. Ich akzeptiere nur eine aufrichtige, ehrlich gemeinte Entschuldigung.»
Der Geschäftsführer hat folgende Idee: «Sie könnten sich im Rahmen des Frauenstreiktags am 14. Juni öffentlich entschuldigen. Die Übeltäter könnten etwa irgendwelche Arbeiten übernehmen. Das wäre ein gutes Zeichen.»
Ermittlungsverfahren eröffnet
Dies würde aber nichts daran ändern, dass gegen die Urheber des Frauenhass-Banners ein Stadionverbot ausgesprochen werde, so Mösli. «Wer auf diesem Niveau provoziert, muss die Konsequenzen dafür tragen.»
Derweil sagt Adrian Feubli, Sprecher der Winterthurer Stadtpolizei, zu BLICK: «Wegen eines hetzerischen Plakats im Stadion ist ein Ermittlungsverfahren eröffnet worden.» Ob die Staatsanwaltschaft bereits Personen einvernommen habe, könne man aufgrund der laufenden Ermittlungen nicht sagen.