Nach der Messerattacke in Rapperswil SG ist Jan F. auf freiem Fuss
Brutalo-Pärchen glücklich vereint

Kaum ein halbes Jahr ist seit der Messerstecherei von Rapperswil mit drei teils schwer verletzten Restaurantangestellten vergangen. Die mutmasslichen Täter, ein Ehepaar, stellen schon wieder Happy-Fotos ins Netz.
Publiziert: 26.10.2018 um 02:10 Uhr
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Aktualisiert: 26.10.2018 um 15:06 Uhr
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Glückliches Paar: Jan und Silvia F. verbringen das vergangene Wochenende zusammen im Grünen.
Foto: Zvg
Marco Latzer

Sie sehen aus wie ein ganz normales Paar. Verliebt, vertraut und innig umschlungen bei einem Ausflug ins Grüne am letzten Wochenende. Die Bilder, die Sylvia* (26) und ihr Mann Jan F.* (33) von sich ins Netz gestellt haben, sind an Harmlosigkeit kaum zu überbieten.

Kaum zu glauben, dass die beiden vor einem halben Jahr als Brutalo-Paar von Rapperswil SG traurige Bekanntheit erlangten.

Paar-Idylle nach Brutalo-Tat

Denn der Schweizer und seine slowakische Gattin sollen im April die Hauptprotagonisten einer üblen Messerstecherei an der Seepromenade gewesen sein. Dabei wurden der Wirt P. F.* (53) und zwei seiner Angestellten (40 und 44) eines italienischen Restaurants teils schwer verletzt (BLICK berichtete).

Angebliches Motiv: Jobfrust. Sylvia hatte in demselben Lokal zur Probe gearbeitet, aber keine gute Falle gemacht. Bei der Keilerei einige Tage später soll dann Lehrabbrecher Jan mit einem Messer die schlimmen Verletzungen verursacht haben. Ein Racheakt?

Die Vorwürfe gegen den Bündner wiegen schwer: Versuchte vorsätzliche Tötung, Körperverletzung, Raub und Erpressung. Trotzdem ist Jan F. seit Anfang Monat wieder ein freier Mann – und ist nach nur einem halben Jahr der Zwangstrennung wieder mit seiner Sylvia zusammen. Sie ist als Mittäterin schon länger auf freiem Fuss.

Justiz wollte Jan F. in U-Haft behalten

Brisant: Die St. Galler Staatsanwaltschaft hätte den einschlägig vorbestraften Gatten gerne länger hinter Schloss und Riegel gesehen. «Es besteht nach wie vor ein dringender Tatverdacht, und auch ein besonderer Haftgrund», verrät Mediensprecher Roman Dobler auf BLICK-Anfrage.

Allerdings habe das Zwangsmassnahmengericht eine mildere Massnahme als die U-Haft, eine sogenannte Ersatzmassnahme, angeordnet. Jan F. wurde deshalb mit nicht näher genannten Auflagen in die Freiheit entlassen. 

Der Wirt des betroffenen Restaurants versucht es mit Fassung zu nehmen. Angst verspüre er keine, so P. F.: «Ich glaube an die Gerechtigkeit und die Justiz. Und ich hoffe sehr, dass sie irgendwann aus ihren Fehlern lernen werden.» 

Neuanfang im Arbeitsleben

Ein ungutes Gefühl bleibt trotzdem, auch bei der Verwandtschaft von Jan F. – keiner mag öffentlich reden. Sie wollen den chronisch klammen Tatverdächtigen nicht auf weitere dumme Gedanken bringen. Auf Ärger mit dem Brutalo-Pärchen hat in der Familie niemand mehr Lust.

Wie Silvia F. gegenüber BLICK schon früher beteuerte, ist sich das Paar überhaupt keiner Schuld bewusst. Das rabiate Duo beruft sich vielmehr auf Notwehr und ist nach der Wiedervereinigung nun um Normalität bemüht.

Ein Gespräch in ihrer neuen Heimat Kaltbrunn SG lehnen sie aus Zeitgründen ab. Denn angeblich sollen Jan und Sylvia F. wieder arbeiten. Fast so als wäre nie etwas geschehen.

* Name geändert

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