Am Donnerstag haben die sintflutartigen Regenfälle den Rasen im St.Galler Kybunpark während des Nati-Spiels zwischen der Schweiz und Andorra innerhalb weniger Minuten in ein Wasser- und Schlammbecken verwandelt. Seit dieser Regenschlacht hat es in der Ostschweiz praktisch ohne Unterbruch geschüttet – bis heute. An vielen Orten hat jetzt das grosse Aufräumen begonnen.
«Wegen der heftigen Regenfälle gingen bei uns in den letzten Tagen rund 670 Notrufe in der Zentrale ein», bestätigt Mediensprecher Hanspeter Krüsi von der Kantonspolizei St.Gallen auf Anfrage von BLICK. Im ganzen Kanton seien Keller geflutet worden und stünden Läden, Wohnungen und Bürogebäude unter Wasser. Das Fass sei nach den Niederschlägen wirklich randvoll, sagt Krüsi. «Die Landschaft in der Region ist gezeichnet.» Verletzte soll es bisher aber keine gegeben haben.
Das Aufräumen beginnt, die Lage bleibt angespannt
Die Schleusen am Himmel über der Ostschweiz sind zwar mittlerweile beinahe überall geschlossen. Entwarnung wollen die Behörden trotzdem noch nicht geben. Die Böden sind an den meisten Orten noch immer voll mit Wasser. Beginnt es wieder zu regnen, sind auch weitere Überschwemmungen, kleinere Murgänge und Hangrutschungen nicht auszuschliessen.
Obwohl die Lage angespannt bleibt, gehts vielerorts bereits ans Aufräumen. Wasserschäden in den Gebäuden, verschüttete Strassen, überschwemmte Baustellen – auf die Einsatzkräfte im betroffenen Gebiet wartet viel Arbeit. «Spätestens ab morgen Montag wird man überall damit beschäftigt sein, die entstandenen Schäden wieder zu beheben», sagt Hanspeter Krüsi.
Auch Schneefallgrenze sank markant ab
Gemäss SRF Meteo spitzte sich die Lage erst vergangene Nacht nochmals merklich zu. Stellenweise fielen nochmals rund 35 Milimeter Regen. Über die letzten drei Tage verteilt wurden an einigen Orten insgesamt über 200 Millimeter Regen pro Quadratmeter gemessen. Besonders schwer traf es die Ortschaften Kriessern SG und Gais AR.
Mit dem starken Regen auch in anderen Teilen der Schweiz sank zum Teil auch die Schneefallgrenze markant ab. Am frühen Samstagmorgen schneite es im Prättigau und in der Landschaft Davos zum Teil bis auf 1900 Meter herunter. Zwischen Brienz und Brienzer Rothorn ist die Bahnstrecke wegen starken Schneefalls weiterhin nur eingeschränkt passierbar. (cat/SDA)