Missglückter Hanf-Raub von Altstätten SG
Posträuber Müller (41) fordert mildere Strafe

Bei einem missglückten Überfall auf eine Hanfplantage in Altstätten SG verletzte Dieter Müller (41) zwei Männer schwer – dafür erhält er 10,5 Jahre Gefängnis. Jetzt fordern er und seine fünf Mittäter mildere Strafen.
Publiziert: 27.08.2018 um 09:46 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 22:50 Uhr
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Dieter Müller (40) auf dem Weg in den Gerichtssaal in St. Gallen.
Foto: Blick

Das St. Galler Kantonsgericht beurteilt in zweiter Instanz den Überfall auf eine Hanfplantage in Altstätten von Anfang 2015. Die Verurteilten verlangen jetzt mildere Strafen.

Haupttäter ist der ehemalige Posträuber Dieter Müller (41). Sechs Männer waren an der Tat beteiligt, aber nur er nahm eine Schrotflinte mit, mit der er auf zwei Bewacher der Anlage schosse und diese schwer verletzte. «Ich habe die Munition verwechselt», behauptete Müller letztes Jahr vor Gericht. Er habe statt Gummischrot versehentlich echte Gewehrsalven verwendet (BLICK berichtete). Das Kreisgericht Rheintal verurteilte ihn 2017 zu einer Freiheitsstrafe von zehneinhalb Jahren. Zudem ordnete es eine stationäre Therapie an.

Die Berufungsverhandlung begann am Montag mit der Befragung der Beschuldigten. Haupttäter Müller wurde in Fussfesseln in den Saal geführt. Das Kantonsgericht hat für den Fall eine ganze Woche eingeplant.

Alle Täter fordern mildere Strafen

Die fünf Mittäter, die beim Überfall unterschiedliche Rollen gespielt hatten, erhielten bedingte oder teilbedingte Freiheitsstrafen zwischen zwei und drei Jahren. Gemäss dem Urteil müssen alle Beteiligten den beiden Opfern Schadenersatz und Genugtuung zahlen.

Alle Verurteilten bis auf zwei fochten das Urteil an, so dass jetzt das Kantonsgericht den Fall beurteilen muss. Die Beschuldigten fordern mildere Strafen, während die Staatsanwaltschaft für eine Verschärfung plädieren will.

Dieter Müller, der beim Überfall in Altstätten SG mit der Schrotflinte geschossen hatte, ist vorbestraft. Er war 1997 beim spektakulären Überfall auf die Fraumünsterpost in Zürich dabei. Damals erbeuteten fünf Männer 53 Millionen Franken. Sie wurden später alle gefasst. (rey/SDA)

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