Das Glück strahlt aus ihren Augen: Julia Egli (21) hat gerade ihr Berufsmatura-Diplom erhalten. Der Weg ist nun frei für das ersehnte Innenarchitektur-Studium in Luzern.
«Ich muss mir auf den Herbst eine Wohnung suchen. Ein ganz neuer Lebensabschnitt beginnt», sagt sie zu Blick.ch. Vorher wird aber noch die Miss-Schweiz-Wahl durchgeführt. «Ich möchte unbedingt gewinnen.»
«Meinen eigenen Weg gefunden»
Dass die schöne Miss-Kandidatin aus Niederhelfensschwil SG so weit gekommen ist, ist nicht selbstverständlich. «Ich habe ein ausgeprägtes ADHS-Syndrom (Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätssyndrom)». Sich konzentrieren und lernen fällt ihr schwer. Doch Julia liess sich nicht unterkriegen und hat einen sehr differenzierten Umgang mit ihrer Schwäche entwickelt.
«Dies war dank der Unterstützung meiner Eltern möglich.» Sie haben während Julias Kindheit in erster Linie auf verschiedene Therapien gesetzt und auf Ritalin verzichtet. «Deshalb konnte ich einen eigenen Umgang mit meiner Schwäche finden.» Ausserdem hat sie ein gesundes Selbstbewusstsein entwickelt. «Ich bin eine leidenschaftliche Reiterin und eine kreative, gute Zeichnerin.»
Braucht ruhige Atmosphäre
So weiss Julia auch genau, was sie zum Lernen braucht: eine ruhige Atmosphäre – und sehr wichtig: «Ich darf mein Handy nicht im Raum haben und muss, wenn ich am Computer arbeite, das WLAN abstellen.» Wenn nötig, setzt Julia auch Ritalin ein. «Ich nehme es nicht täglich, aber kann es bei Bedarf einsetzen.»
Julia Egli will nicht zuletzt Miss Schweiz werden, um auf die ADHS-Problematik aufmerksam zu machen. Einen ersten Schritt hat sie bereits gemacht: Sie ist die neue Botschafterin der Beratungsstelle «adhs 20+». «Ich freue mich riesig darüber.»