Waren Tattoos früher das Symbol von harten Buben und Halbstarken, erfreuen sich die Hautverschönerungen heute immer grösserer Beliebtheit. Das weiss auch das «Migros-Magazin». Vor Wochen titelte das Blatt: «Tätowierungen sind salonfähig geworden.»
Beim Mutter-Konzern des Magazins scheint das aber nicht zu gelten. Wie SRF Espresso berichtet, musste eine Migros-Verkäuferin in der Wattwiler Filiale ihren tätowierten Unterarm verhüllen. Kundin Marianne Röthlisberger, der das aufgefallen sei, habe das sehr befremdet – schliesslich habe doch das hauseigene Magazin kurz zuvor wohlwollend über Tätowierungen berichtet.
Migros verlangt «gepflegtes Erscheinungsbild»
Auf Anfrage von BLICK erklärt Migros-Sprecherin Martina Bosshard, sie sehe darin keinen Widerspruch: «Der Beitrag erschien im redaktionellen Teil des Migros Magazins, in dem zu verschiedenen gesellschaftlichen Themen Menschen porträtiert werden.» Der Artikel thematisiere, dass Tätowierungen immer mehr zum Mainstream gehören. «Über diesen Trend berichtet das Migros Magazin, ohne zu werten», sagt Bosshard weiter.
Den konkreten Fall in Wattwil wollte die Migros nicht kommentieren. Generell zu Dresscode heisst es von der Medienstelle: «Ein gepflegtes Erscheinungsbild ist für Personen, die im Detailhandel arbeiten, wichtig.» Dafür gebe es ein Dresscode.
Manche Migros-Regionen wie etwa die Migros Ostschweiz würden in diesem Zusammenhang verlangen, dass Mitarbeiter «grosse oder anstössige Motive abdecken», in der Regel mit einem langärmligen Oberteil, so Bosshard. (pma)