Wegen «Nichteinhalten der Hausordnung» muss Michael Boll Ende Oktober aus seiner 1,5-Zimmer-Wohnung in Eschenz TG raus.
Doch Boll vermutet hinter der Kündigung ein anderes Motiv. Viel eher sei seine Gesinnung Grund für den Rausschmiss. «Ich bin sicher, dass mir gekündigt wurde, weil ich bei der Pegida bin», sagt er zur «Thurgauer Zeitung». Und sein Verdacht geht noch weiter: Die Gemeinde stecke mit dem Vermieter unter einer Decke und soll ihm die Information zugespielt haben.
Bei Pegida Schweiz ist die Empörung darüber gross. Auf der Seite «Europanews.ch» werden verschiedene Verschwörungstheorien kolportiert. Es ist von einer «Angriffswelle» gegen die Vorstandsmitglieder der Pegida die Rede.
Bolls Vermieter will davon nichts wissen. «Ich habe nie aufgeschrieben, dass ich meinem Untermieter wegen einer Mitgliedschaft bei der Pegida die Wohnung gekündigt habe.» Unerlaubtes Rauchen sei der Hauptgrund gewesen. Auch das Chaos in und um die Wohnung habe ihn gestört.
Einen passenden Nachmieter habe er auch schon gefunden: «Mein Sohn wird in die Wohnung ziehen.»
Weil der Vermieter die dreimonatige Kündigungsfrist eingehalten und einen Grund für den Rausschmiss genannt hat, bleibt Boll nur der Gang vor die Schlichtungsstelle. Sollte er dort keinen Erfolg haben, will er den Fall ans Bezirksgericht weiterziehen.
Pegida Schweiz stärkt seinem Mitglied den Rücken und droht mit illegalen Demonstrationen in Eschenz. Präsident Mike Spielmann schreibt auf «Europanews.ch»: «Wir werden kämpfen und unsere Rechte einfordern!» (mad)