Das Konto des Organisationskomitees des Schwägalp-Schwinget war für Finanzchef Max Rombach (66) während Monaten ein Selbstbedienungsladen. Als einziger Zeichnungsberechtigter leitete er in 16 Transaktionen rund 292'000 Franken auf eigene Konten ab, um damit hochriskante Spekulationsgeschäfte einzugehen. Der Schwindel flog erst auf, als sich das Schwinger-OK eine neue Tribüne leisten wollte – aber das Geld dafür plötzlich fehlte (BLICK berichtete).
Ein klares Motiv lieferte er nicht
Am Donnerstag musste Rombach wegen seinen Verfehlungen zu einem abgekürzten Verfahren vor dem Wiler Bezirksgericht erscheinen. Dort zeigte sich der mittlerweile pensionierte Treuhänder als reuiger Sünder: «Mir tut das Ganze wahnsinnig leid. Ich kann mir aus heutiger Sicht nicht erklären, weshalb ich es gemacht habe.»
Rombach, einstiger SVP-Regionalpolitiker, gibt an, ein Mensch zu sein, der schlecht Nein sagen kann. Das gelte auch für seine Finanzgeschäfte mit dem Schwägalp-Batzen. «Ich wurde von der Investmentfirma bedrängt und konnte die Tragweite meiner Taten nicht einschätzen», erklärt er.
Rombach bleibt auf dem Schaden sitzen
Die Geschäfte mit der amerikanischen Brokerin stellten sich im Nachhinein als klares Verlustgeschäft heraus. Dennoch hat Rombach dem Schwägalp-OK den abgezwackten Betrag mittlerweile bis auf den letzten Rappen zurückbezahlt. Damit er das konnte, musste er auf seine Pensionskasse zurückgreifen und sich auch privat verschulden.
«Wir können unser Leben weiterführen; einfach mit gewissen Abstrichen», sagt er im Hinblick auf seine Frau. «Luxus können wir uns nicht mehr leisten.» Pikant auch: Damit seine Veruntreuung nicht auffliegt, fälschte Rombach über ein Dutzend Bankauszüge. Rombach: «Irgendwann bin ich in Panik verfallen und wollte es vertuschen. Ich empfand das damals auch nicht als Unrecht!»
«Das war der grösste Seich!»
Um von sich abzulenken, verleumdete Rombach gar eine seiner Mitarbeiterinnen. Gab gegenüber dem Schwägalp-OK an, diese habe die fraglichen Buchungen ohne sein Wissen ausgeführt. Auch er sei nur ein Opfer! Für den Finanzchef war das in der Rückblende «grösste Seich», den er gemacht habe. «Ich konnte es einfach nicht zugeben und wollte mein Gesicht wahren», erklärt er.
Für seine Taten fasst Max Rombach eine bedingte Freiheitsstrafe von 18 Monaten. Dies bei einer Probezeit von zwei Jahren. Ausserdem muss er eine Busse von 2000 Franken sowie die Verfahrenskosten bezahlen. Strafmindernd fielen insbesondere seine Selbstanzeige und die nachfolgende Kooperation ins Gewicht.