Die Staatsanwaltschaft schliesst die Strafuntersuchungen im Zusammenhang mit dem teilweisen Einsturz des ehemaligen Restaurants Obstgarten in Frauenfeld TG ab. Am 8. Oktober 2017 war Arbeiter Luis M.* (†29) auf einer Baustelle neben dem Gebäude mit dem Aushub eines Grabens beschäftigt, als plötzlich die Fassadenmauer des denmalgeschützten Restaurants sowie die Holzdecke über dem ersten Geschoss einstürzte. Luis M. wurde von herabstürzenden Teilen tödlich verletzt.
Die Thurgauer Staatsanwaltschaft hat den verantwortlichen Bauleiter nun wegen fahrlässiger Tötung zu einer bedingten Geldstrafe und zu einer Busse verurteilt, wie es in einer Mitteilung heisst. Nach umfangreichen Untersuchungen mit Gutachten von Sachverständigen und zahlreichen Befragungen wurde der verantwortliche Bauführer angeklagt und am 21. Oktober mit einem inzwischen rechtskräftigen Strafbefehl verurteilt. Der Mann erhielt eine bedingte Geldstrafe von 120 Tagessätzen zu je 230 Franken sowie eine Busse von 1000 Franken.
Verfahren gegen weitere Angeklagte eingestellt
Bei der Strafzumessung sei berücksichtigt worden, dass der Bauleiter der Familie des Opfers Wiedergutmachung geleistet habe, heisst es in der Mitteilung weiter. Die Untersuchungen gegen vier weitere Beschuldigte wurden «mangels anklagebegründender Beweis- und Rechtslage» eingestellt.
Der verstorbene Arbeiter stammte aus Portugal, lebte aber schon lange in der Schweiz. «Ich mochte ihn. Er war ein ruhiger Typ. Immer sehr nett», sagte eine Nachbarin nach dem tödlichen Unglück zum BLICK. (noo/SDA)
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