Fast ihr ganzes Leben lang hatte Vanessa W. (†25) aus dem deutschen Wilhelmsdorf nach ihrem Vater gesucht. Ihre Mutter hatte ihr nie gesagt, wer er ist. Vor rund zwei Jahren aber fand sie ihn selber. Jetzt ist sie tot. Und ihr Vater in Haft. Hat er sie getötet?
Klar ist: Vanessa wurde am 2. Januar tot in der Parterre-Wohnung des Schweizers Kurt R. (37) in Wagenhausen TG gefunden. R. hatte die Ambulanz gerufen, diese alarmierte die Polizei.
Kurt R. und Vanessas Vater - ebenfalls Deutscher - wurden verhaftet. Am Anfang war völlig unklar, was passiert war.
Erst im Laufe der Ermittlungen stellte sich heraus: Die kleinwüchsige Vanessa wurde getötet. Gleichzeitig kam der Verdacht auf sexuellen Missbrauch auf, sagt Staatsanwalt Stefan Haffter, der erst gestern über den Fall informierte.
Doch wer hat Vanessa getötet? Und wer hat sie missbraucht? Das gibt die Staatsanwaltschaft nicht bekannt. Auch nicht, woran sie starb. «Das ist Täterwissen», sagt der Staatsanwalt zu BLICK.
Klar ist: Vanessa und ihr Vater hatten bei Kurt R. übernachtet. Er war ein «Freund der Familie». Laut dem «Südkurier» hatten Vater und Tochter bereits Silvester in Wagenhausen gefeiert.
Die drei teilten eine gemeinsame Leidenschaft: das Mittelalter. «Ich sah Vater und Tochter zwei oder drei Mal auf Mittelalter-Märkten», sagt eine Bekannte. Auch Kurt R. warf sich regelmässig in mittelalterliche Gewänder.
Jetzt sitzen er und Vanessas Vater in Untersuchungshaft. Besonders perfide: Das Opfer war lernschwach und kleinwüchsig. «Sie sah aus wie ein zehnjähriges Mädchen», sagt ein Bekannter.